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Römer Lexikon A-Z

Antike Meere: Indischer Ozean

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Lebewesen im Indischen Ozean: Die Imperial-Mondschnecke. By H. Zell (Gnu Free) via wikimedia commons.

Antike Meere: Indischer Ozean in der Antike

Wenn auch nicht in seiner vollen Größe, war der heutige Indische Ozean den Kulturen des Altertums bekannt.

Bekannt waren laut Überlieferung antike Meere wie der Persische Golf, der Golf von Oman, das Arabische Meer, das Rote Meer und auch die Gebiete entlang des Horns von Afrika. Die Römer kannten auch die Insula Dioscuridis (Sokotra). Da dahinter kein weiteres Land liegt, war dies wohl der weiteste bekannte Punkt auf offenem Gewässer. Der Seehandel mit Gebieten südlich des Horns von Afrika hatte für die Menschen in der Antike vermutlich keine nennenswerte Bedeutung. Nach der Eroberung der arabischen Halbinsel durch die Araber verloren die abendländischen Kulturen das Interesse am Indischen Ozean. Erst das Zeitalter der großen Entdeckungsfahrten rückte die Kenntnisse – vor allem durch die Portugiesen – wieder in das Blickfeld Europas.

Das antike Rote Meer – Sinus Arabicus

Das, was wir heute als das Rote Meer bezeichnen, wurde in der Antike nicht als eigenständiges Gewässer angesehen. Vielmehr begriffen es die Griechen und Römer als Teil des Erythraeisches Meer (lat. Mare rubrum, gr Erythra thalatta – wörtlich für Rotes Meer). Herodot nannte das Gewässer Arabios kolpos, einen Meerbusen Arabiens. Um die Mitte des 2. Jhd. v. Chr. wurde dieser Meeresbegriff immer mehr eingeschränkt und noch vor Ende der Antike bezeichnete der Begriff die heutige Ausdehnung des Roten Meeres. Der Farbenname entstand durch die rötlichen Korallenbänke einerseits und zudem durch den Anblick der rötlich leuchtenden, arabischen Wüstenlandschaft.

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Antike Meere: Das Rote Meer der Araber

Das Rote Meer stand von Anfang an unter dem Einfluss Ägyptens und derer, die das Land beherrschten. Sie nutzten das Gewässer als Handelsweg in den Sinai und zu den Arabischen Halbinseln. Später kam der Handel über antike Meere mit Indien dazu. Pharaonen versuchten, das Rote Meer durch einen Kanal mit dem Mittelmeer zu verbinden. Doch diese Unterfangen gelangen nicht. Lediglich eine Verbindung zum Nil konnte hergestellt werden. Auch das Kanalprojekt Napoleons von 1798 wurde nicht verwirklicht und erst ab dem Jahr 1869 konnten Schiffe zwischen den beiden Meeren wechseln.

Das Rote Meer: Ein wichtiger Handelsweg

Die Bedeutung des Roten Meeres als bedeutender Handelsweg hatte über die Jahrtausende hinweg Bestand. Es blieb Haupthandelsroute mit Indien, auch als Ägypten an Rom fiel. Römische Kaufleute wurden zwar direkt im Indienhandel tätig, der Warenaustausch blieb jedoch in arabischer Hand. Eine eigene römische Flotte im Roten Meer gab es nicht. Sicherlich kooperierten die Römer hier mit den vorhandenen ägyptischen Einheiten. Als die Araber im 7. Jhd. n. Chr. Ägypten eroberten, verlor Europa zunehmend den Blick auf das Rote Meer. Es wurde in der Folge durch diverse islamische Teilreiche beherrscht.