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Römisches Essen: Was für Fleisch aßen Römer?

Lamm
Lammbraten mit Tranchierlinien; via wikimedia commons: Deutsche Fotothek.

Was für Fleisch aßen Römer?

Bubula, Rindfleisch, war bei den Römern nicht beliebt. Das Rind galt als Allzwecktier, das wegen seiner Arbeitskraft und sekundär wegen seiner Rohstoffe, wie Leder (Häute) und Leim (aus Horn, Huf und Knochen) gezüchtet wurde.

Fleisch- und Milchproduktion galten den Römern als Nebenprodukte. Bei der Truppenversorgung gab es hingegen einen recht hohen Rindfleischanteil, denn dort kochte man aus Fleisch und Knochen einen ius (eine Brühe), machte Spieße oder schmorte das Fleisch gar zur Stärkung der Truppen.

Auch Schafe und Ziegen standen auf dem Speiseplan der Römer, denn Lamm und Zicklein galten als Spezialitäten. Pferde- und Maultierfleisch ließen Römer in ihrer Küche nicht zu. Verwunderlich ist das nicht, denn geschlachtet wurden nur kranke und unbrauchbare Tiere, deren Fleischqualität entsprechend war. Wenn, aßen die Römer in Notzeiten oder wenn anderes Fleisch nicht zur Verfügung stand Pferd oder Esel. Meist aber waren Hunde Nutznießer, wenn ein Kadaver anfiel. Anders die Kelten! Sie aßen nicht nur Pferdefleisch sondern sogar Hundefleisch.

Die Jagd bei den Römern

Im Römischen Reich gab es nicht, wie später im Mittelalter, eine Jagdbeschränkung. Und in der römischen Küche spielte Wild durchaus eine Rolle. Besonders Angehörige der römischen Oberschicht gingen auf ausgiebige Jagdtouren. In Offizierskreisen galt die Jagd als Training für den Kriegsfall. Wildtierknochen wurden denn auch eher in der Nähe von Militärlagern gefunden denn bei Zivilsiedlungen. Insbesondere jedoch auf den Landgütern wurde in der römischen Zeit Wild verspeist.

Lamm

Welche Tiere jagten die Römer?

Archäologisch bekundet sind an Wildbret zu Zeiten der Römer: Der Rothirsch, der Steinbock, das Wildschwein, der Biber, Elche, Rehe, Feldhasen, der Auerochse (1627 in Polen ausgerottet), der Braunbär und vielfältige Wildvögel wie etwa die Drossel, das Birkhuhn, das Haselhuhn und die Ringeltaube. Am meisten wurde der cervus (Rothirsch) gejagt, gefolgt von aper (Wildschwein), caprea (Reh), lepus (Feldhase) und alces (Elch). Durch die Siedlung sank der Wildbestand und so manche Art starb gänzlich aus. Der Bestand des Wildes veränderte sich. Rehe, Hasen und Vögel blieben auch nach Rodungen, Rothirsch, Elch und Bär wurden weniger oder verschwanden.

Jagd für den Eigenverzehr

Jagdgesellschaften in der Antike erlegten nur so viele Tiere, wie sie persönlich benötigten oder verkaufen konnten. Eine Massenabschlachtung von Wildbeständen gab es nicht. Das änderte sich freilich, als es unter den Jägern der oberen Schicht in Mode kam, möglichst viele Tiere bei der Jagd zu erlegen. Dabei ging es dann aber eher um einen ehrgeizigen Sport denn um die Beschaffung von Wildfleisch für den heimischen Kochtopf.