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Das römische Reich

Charon: Totengott und Fährmann ins Jenseits

Charon-Faehrmann
Charon – Gott der Toten

Gott der Toten und Fährmann in die Unterwelt

Charon (griechisch Χάρων) ist in der griechischen Mythologie der düstere greise Fährmann, der die Toten für einen Obolus (Münze) über den Totenfluss Acheron (oder Lethe/Styx) übersetzte, damit sie ins Reich des Totengottes Hades gelangen konnten. Bei den römischen Gladiatorenspielen nahmen Sklaven oder Bedienstete an der Beerdigung als Charon teil, als römischer Gott der Toten gekleidet.

Er trug symbolisch die Leichen der toten Gladiatoren während der religiösen Zeremonien fort. Diese Symbolik wurde später in das römische Kolosseum und andere Arenen übertragen. Wenn der Gladiator tot war wurde er von ihm aus der Arena eskortiert.

Erste Erwähnung in einem Gedicht

Die erste Erwähnung von Charon in der griechischen Literatur scheint ein durch Pausanias erwähntes Gedicht Minyen. Das Gedicht gibt der Legende von Charon einen ägyptischen Ursprung, was durch Diodor aus Sizilien bestätigt wird. Die Griechen dachten sich Charon als einen finsteren und grämlichen Alten, mit einem dunklen Schifferkittel bekleidet, wie er etwa auf dem Gemälde des Polygnot in Delphi zu sehen war und auch auf attischen Gräbervasen.

In den Liedern der Neugriechen lebt Charon fort als Charos oder Charontas, der mürrische Greis, der wie ein schwarzer Vogel auf sein Opfer niederschießt, oder als fliegender Reiter die Scharen der Verstorbenen durch die Lüfte zum Totenreich führt.

Bildquelle: Wikimedia commons, Illustration of Dante’s Inferno, Canto 3 (2 of 2) 1587, Netoe