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Das Leben der Reichen und Schönen in der Antike

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Die Reichen und Schönen der römischen Antike

Römischer Luxus und Dekadenz

Mit gehobener römischer Lebensart verbindet man heute automatisch die Begriffe Luxus und Dekadenz und stellt sich Römer auf dem Boden liegend vor, denen Trauben in den Mund wachsen … Schon römische Autoren beschwerten sich zur Zeit der Römer über luxuriöse Ausschweifungen und verarbeiteten diese in ihren literarischen Werken; oft auch mit Satire und Spott. Interessant ist, dass die Kritik am luxuriösen Leben und Ausschweifungen oftmals von den reichen Römern einer gehobenen Oberschicht selbst kam. Und vielleicht deshalb, schwingt oft auch ein Ton von Bewunderung und Neid in diesen kritisierenden Zeilen mit …

Zweifelhafter Reichtum unter den Römern

Solche reichen Römer, die in Prunk und Dekadenz schwelgten, gab es nicht viele. Es waren äußerst reiche Leute, eine kleine römische Oberschicht, die wohl nur eine Handvoll ausmachten. Bei den meisten reichen Römern und wohlhabenden Bürgern in der römischen Antike ging es im Alltag recht „normal“ zu. Die finanziellen Reichtümer dieser römischen Oberschicht hatten sich meist über Generationen gemehrt. Dazu kamen gegen Ende der Republik hohe Einnahmen aus Kriegsbeute und Unterschlagungen sowie auch Einkünfte aus anderen undurchsichtigen Geschäften.

Ein Beispiel hierfür bietet etwa Lucullus, der selbst seinen Soldaten 67 v. Chr. Plünderungen verbot – was ihn letztlich das Oberkommando über seinen römischen Feldzug kostete. Er selbst nahm jedoch von den Städten in Kleinasien und Armenien für das Versprechen des Nichtplünderns die großzügigsten Geschenke an. So übergab Lucullus in seinem Triumphzug dem Staat als Beute eine goldene Statue, 20 Traglasten Silbergeschirr und 2,7 Millionen Drachmen gemünztes Silbergeldes! Und das war nur der Teil der Beute, den er an die Staatskasse abführte!

Solide Einnahmen und Geschick der Römer

Dennoch blieben die solidesten Einnahmequellen bei den Römern Ererbtes und Großgrundbesitz. Dazu waren die meisten Römer auch geschickt im Gewerbe oder mit Handelsgeschäften. Anerkannte Ärzte oder gelobte römische Redner konnten sich zum Beispiel auch über beträchtliche Schenkungen von Gönnern freuen.