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Römer Lexikon A-Z

Die antike Göttin Minerva: Weisheit und Kunst

Eule
Eule by Jiujitsuka-bo via wikimedia commons.

Die Göttin Minerva

Die römische Göttin Minerva (gr. Athene und etrusk. Men(e)rva) ist altitalischen Ursprungs mit vermutlich etruskischem Hintergrund.

Minerva war als Göttin der Weisheit, der Stadt, der Bildung, Wissenschaft und des Krieges, Schutzherrin der Handwerker, Künstler und Lehrer. Aufgrund ihrer Voraussicht und ihres Scharfblickes erhielt sie den Beinamen Glaukopis (gr. die Eulenäugige, denn Eulen können speziell in der Dämmerung extrem gut sehen). Als Minerva Medica huldigten ihr die Ärzte in einem Tempel auf dem Esquilin. Als custos urbis – Schutzgöttin Roms – hatte Minerva seit etruskischer Zeit einen Tempel auf dem Aventin nahe des Diana-Heiligtums. Der Tempel war das Hauptheiligtum, der in collegia (Zünften) organisierten Gewerbetreibenden. Kaiser Augustus erneuerte den Tempel zu seiner Herrschaftszeit. Seit dieser Zeit besaß die römische Göttin Minerva auch einen eigenen flamen.

Der Minerva-Kult: Minerva als generöse Spenderin

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Relief der Minerva aus dem Römershop.

Ein erhaltener Altar bezeugt die Einsetzung des Minerva-Kultes von Kaiser Augustus. Die vom Herrscher gestiftete Minerva-Statue stand vor dem Tempel auf einer Säule.

Seit dem 1. Jhd. n. Chr. wurde die Statue oftmals in Militärdiplomen genannt und zahlreiche der römischen militärischen Urkunden wurden an einer Mauer in der Nähe der Statue angebracht. Dies kam wohl auch daher, dass sich viele Veteranen schließlich als römische Handwerker verdienten. Seit der Zeit von Kaiser Nero wurde das congiarium, die kaiserliche Getreidespende, in der Nähe einer Minerva-Statue (mit einem Kauz auf der rechten Hand) verteilt. Die Symbolik dahinter: Die römische Göttin Minerva galt als tatkräftige und besonnene Staatenerhalterin und als generöse Spenderin.

Antike Feste zu Ehren der Göttin Minerva/Athene

In Griechenland wurden zahlreiche Feste zu Ehren der Athene/Minverva gefeiert. In Athen wurden zum Beispiel die Arrhephorien begangen zu Ehren der Athene Polias, der Stadtbehüterin der griechischen Hauptstadt. Auch die Scirophorien (gr. sciron; weißer Sonnenschirm) galten zu Ehren der Athene/Minerva und das attische Nationalfest, zudem kleine jährliche Feste und die alle vier Jahre im dritten Jahr einer Olympiade stattfindenden großen griechischen Panathenäen mit antiken Wettkämpfen.

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