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Römer Lexikon A-Z

Fest für die Erdgöttin Ceres im April!

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Detail einer Skulptur mit dem Namen „Ackerbau“ (Wien),
by PictureObelix via wikimedia commons.

Römische Göttin Ceres

Relativ früh erhielt der Tempel der römischen Erdgöttin Ceres einen eigenen Priester. Der Tempel war der sakrale Mittelpunkt der römischen Plebs und der Tempel der Ceres hatte zudem Asylrecht.

Im Tempel befand sich außerdem ein Archiv und beherbergte die Kasse. Von diesem sakralen Ort ging die secessiones von 494 v. Chr. und 450/449 v. Chr. aus. Es war der Auszug der Plebejer auf den Mons Sacer, mit welchen die Plebejer die Patrizier bezwangen und das Plebiszit einführten – eine Abstimmung des Wahlvolkes über ein Sachfrage. Die Volkstribunen waren gegenüber der Ceres zur Gesetzeseinhaltung verpflichtet.

Das Fest der römischen Erdgöttin Ceres

Das Fest für die römische Göttin Ceres war die Cerealia am 19. April. Zeitgleich feierten die Römer im Circus die ludi Cereris, die schon einige Tage zuvor begannen. Bereits im 5. Jh. v. Chr. kam der Ceres-Kult in seinen Grundzügen dem der griechischen Göttin für die Landwortschaft, Demeter, gleich. Später stand der Ceres-Kult dann völlig unter griechischem Einfluss und die Mythen um die griechische Göttin Demeter wurden auf die römische Ceres übertragen. Die Tochter der Ceres, Libera, wandelte sich zu Proserpina (gr. Persephone). Alle Darstellungen und Interpretationen der Ceres entsprachen demnach dem griechischen Pendant. Sogar die Ceres-Priesterinnen in Rom holten die Römer aus dem griechisch dominierten Neapolis. Dennoch g ab es nicht viele Mythen um die Römergöttin für den Ackerbau und das Wachstum.

Attribute der römischen Erdgöttin Ceres

Das gängigste Attribut der römischen Erdgöttin Ceres war die Ährenkrone. Oft trug sie auch eine Fackel als Herrinnen-Symbol über den Mysterienkult. Zu ihren Füssen befand sich in der Darstellung oftmals ein Korb voller Ähren. Der Mohn war nahezu so heilig wie das Getreide. Das der Ceres zugedachte Tier war das Schwein. In der Eigenschaft als Erdgöttin tritt im Zusammenhang mit Ceres auch einmal eine Schlange auf. Meist ist die römische Erdgöttin Ceres auf einem Stuhl ohne Lehnen, sitzend dargestellt. Auch die römischen Götter Saturnus und Volcanus wurden in jenem Bereich, an dem die erste Verehrungsstätte für die Ceres errichtet wurde, von jeher verehrt. Römische Matronen begingen übrigens das private Ceresfest im August. Es bezog sich im speziellen auf den Mythos der Demeter und der Persephone – auf die Fruchtbarkeit.

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