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Fortuna: Kult und Attribute der Glücksgöttin

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Kult zu Ehren der Glücksgöttin

Ein besonderer Verehrer der römischen Göttin Fortuna war Kaiser Trajan. Ihm waren die zahlreichen Beinamen der römischen Göttin in den verschiedenen Kultstätten in Rom aufgefallen.

So ließ Kaiser Trajan einen Tempel der Fortuna omnium (Allfortuna) errichten. Dieser Fortuna wurde ein ganz besonderer Tag gewidmet. Der 1. Januar war fortan der Feiertag für die römische Göttin als Allfortuna.

Die Ehrung aller Heiligen ist übrigens bis ins Christentum erhalten geblieben. Auch heute gibt es noch einen Tag, an dem alle Heiligen geehrt werden: Allerheiligen. Am 1. Januar gedachten die Römer der Glücksgöttin und priesen sie an, um das Heil aller Tage des neuen Jahres von ihr zu erbitten. Aus dieser Zeit gibt es auch Abbildungen der Fortuna mit Soldaten. Scheinbar baten auch sie die römische Schicksalsgöttin darum, dass das Schicksal der aus der Armee Entlassenen weiterhin in Treue mit dem Kaiser verbunden sei. In solchen Abbildungen der Fortuna sind sie als Schicksal und Fides als Treue ineinander verschmolzen.

Fortuna und ihre Attribute im Wandel der Zeit

Auf zahlreichen Münzen, Gemmen oder Reliefs aus der Zeit der Römer befinden sich Darstellungen der römischen Fortuna. Der römische Kaiser Trajan ließ die Glücks- und Schicksalsgöttin zudem in vielen Mauerkronen darstellen. Unzählige Statuetten aus der Römerzeit sind ebenfalls überliefert – manche aus Ausgrabungen auch erhalten.

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Fortuna bleibt aktuell!

Sogar in der mittelalterlichen Kunst spielte die Göttin Fortuna nach wie vor eine Rolle. Mit ihr galt das sich drehende Rad als Symbol für die ständige Wandelbarkeit des Glücks. Ebenfalls eine Interpretation des Mittelalters war die weltenbeherrschende Fortuna imperatrix, die das Schicksal der Erde lenkte.

Während der Renaissance und des Barocks wurde die Göttin allerdings wieder mit all ihren Attributen dargestellt. Dürer oder Rubens etwa liefern bekannte Darstellungen der Göttin Fortuna.

Auch in der Dichtung und der Literatur im Wandel der Zeit taucht immer wieder die Personifikation des Schicksals als Göttin Fortuna auf. Dantes „Göttliche Komödie“ bietet hier ein berühmtes Beispiel.