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Fortuna | Römische Göttin des Schicksals

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Fortuna in Lebensgröße – Pomejianum
picture by Carole-Raddato

Die römische Göttin Fortuna bringt das Glück

Fortuna war die römische Göttin des Glücks, des Zufalls und Erfolgs, aber auch des Schicksals. Sie wurde mit der griechischen Göttin Tyche gleichgesetzt.

Der Kult um die römische Göttin soll von König Servius Tullius eingeführt worden sein. Er gab sich sogar als der mythische Gemahl von Fortuna aus. Von den Römern wurde die Göttin einfach Fortuna oder auch Fors Fortuna genannt.

Der König soll von ihr heimlich durch ein Fenster besucht worden sein. Die größten Kultzentren der römischen Göttin befanden sich im Latium in Rom, Antium und Paeneste.

Doch gab es darüber hinaus noch zahlreiche weitere Kultstätten der Göttin des Glücks und Erfolgs im Imperium. Aufgrund ihrer Attribute stand ihre Statuette in vielen Villen, ebenso wie in Legionslagern. Denn an die glücksbringende Fähigkeit der römischen Fortuna glaubten die Römer!

Stätten zu Ehren der Glücksbotin Fortuna

Statuen-Roemer-Skulpturen
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Ausgrabungen belegen einen Fortuna-Tempel in Rom am Forum Boarium im 6. Jhd. v. Chr.; also zu jener Zeit, in der Servius Tullius regiert haben soll. Eine weitere Göttin, die Mater Matuta soll ebenfalls in diesem Tempel verehrt worden sein. Im 4. Jhd. v. Chr. erhielten jedoch schließlich beide Göttinnen eine eigene Kultcella. Auch andere Tempel zu Ehren der Fortuna werden Servius Tullius zugeschrieben. Insgesamt gab es allein in Rom etwa 30 heutzutage bekannte Fortuna-Heiligtümer! Eine offizielle Stätte sind die drei Tempel der tres Fortunae am Quirinal.

Der älteste dieser Tempel wurde vor einer Schlacht gegen Hannibal von Konsul P. Sempronius Sophus in 204 v. Chr. erbaut und nach dem Zweiten Punischen Krieg eingeweiht. Fortuna galt den Römern scheinbar als Glücksbringerin im Kampf. Denn auch Q. Lutatius Catulus ließ 101 v. Chr. vor der Schlacht von Vercellae gegen die Kimbern einen Tempelbau zu Ehren der Göttin Fortuna anordnen. Er nannte die Göttin huiusce diei (Göttin dieses Tages) und weihte den Tempel am Marsfeld an einem Tag der Schlacht ein.

In dem Heiligtum wurde Fortuna vom Volk verehrt in dem Glauben, dass sich ihre Erfolg bringende Macht auf jeden Tag auswirkt. Täglich erflehten die Römer die Gunst der Glücksbotin. Einen ähnlichen Tempel gab es vermutlich auch auf dem Palatin. Auch die römischen Kaiser Augustus und Domitian ließen auf dem Marsfeld nahe der Porta Triumphalis einen Tempel für die Fortuna errichten.

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