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Römer Lexikon A-Z

Geschichte Roms | Die Etrusker und das Latium

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Ansicht des Tibers an der Quelle von Acqua Acetosa. Öl auf Karton via wikimedia commons.

Die Geschichte Roms – die Etrusker und Latium

Natürlich wollten die Etrusker auch den Seeweg zwischen den Regionen beherrschen. Dieser Wunsch brachten die Etrusker nach Latium, wo sie viele latinische Städte im 7. Jhd. v. Chr. unter ihren Einfluss brachten.

Die Geschichte Roms jedoch zeigte, dass es den Etruskern nicht möglich war, Latium unter ihrer Herrschaft zu halten, ohne auch die Ansiedlung Rom in Besitz zu nehmen. Denn Rom lag genau zwischen dem angestammten Siedlungsgebiet der Etrusker und dem begehrten Latium. Die Flussüberquerung war den Etruskern für den Zugang nach Latium wichtig. Die einzigen Salzvorkommen in der ganzen Region waren zudem jene an der Mündung des Tibers. Und auch dieser Tatbestand war für die Etrusker natürlich ein attraktives Motiv für die Annäherung an Rom. So geriet Rom im letzten Viertel des 7. Jhd. v. Chr. unter den Einfluss der Etrusker und es dauerte nicht lange, bis sie dort in der Geschichte Roms die Vorherrschaft genossen und ein etruskischer Monarch die Führung in Rom an sich nahm.

Geschichte Roms: Die Stadt unter etruskischem Monarch

Die Stadt Rom war zu der Zeit, in der die Etrusker dort die Vorherrschaft erlangten, vor allem ein religiöses Gemeinwesen. Schon seit frühester Zeit hatten die Römer eine mächtige Religion, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkte. Sie begründete sich auf das gegenseitige Vertrauen (fides) zwischen den Menschen und Göttern. Im Gott-Frieden, dem lateinisch bezeichneten pax deorum, fand dieses Vertrauen in das Wohlwollen der Götter Ausdruck.

Dem Glauben der Römer nach existierte ein natürliches Gleichgewicht in der Geschichte Roms zwischen den Menschen und den Göttern, an dem beide gleichermaßen harmonisch zusammen wirkten. Der Frieden ließ sich, so glaubten die Römer, vor allem dadurch erreichen, dass Rituale mit großer Gewissenhaftigkeit vollzogen wurden. Moralisches Verhalten spielte dabei zunächst eher eine untergeordnete Rolle, wirkte sich allerdings im Laufe der Zeit doch auf das Gemeinwesen aus, denn die Idee vom Gottesfrieden und der den Göttern gegenüber geleisteten Gelübde dehnte sich nach und nach auch auf die Verpflichtung der Menschen im Gemeinwesen untereinander aus.

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