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Römer Lexikon A-Z

Geschichte Roms: Macht, Missbrauch und Armut

Ceres_(Joan_Rebull)
Die Getreidegöttin Ceres wurde von den Römern verehrt. Via wikimedia commons by Enfo.

Patrizier und Plebejer in der Geschichte Roms

In der bewegten Geschichte Roms spiegelte das Verhältnis zwischen Klient und Patron die Teilung der römischen Gesellschaft in Patrizier und Plebejer wieder. Diese Aufteilung ging bis in die Anfänge der Römischen Republik und sogar früher noch zurück. Dem Senat gehörten Familienoberhäupter und andere angesehene Persönlichkeiten aus dem römischen Gemeinwesen an. Da diese Nachfahren der patres familias waren, hießen sie bei den Römern auch Patrizier.

Geschichte Roms: Die Macht der römischen Patrizier

Die Patrizier übten Macht nicht nur gegenüber ihren Klienten aus. Kraft gab ihnen auch ein ererbtes Sakralrecht. Hierzu gehörten für die Römer bedeutende Kulthandlungen sowie die auspicia – den Rat der Götter einzuholen. Aus dem 5. Jhd. v. Chr. ist eine geschlossene Gesellschaft aus etwa 1000 Familien bekannt; 53 Patrizierclans zusammen. Doch waren die Patrizier allesamt nur ein Zehntel der Gesamtbevölkerung Roms. Die Mehrheit der Einwohner waren Plebejer – die römischen Bürger.

Sklaven wurden in der Antike nicht mitgezählt. Die Plebejer profitierten vom römischen Klientelwesen. Doch nicht alle Plebejer waren Klienten. Ein Plebejer konnte in der römischen Gesellschaft niemals ein einflussreiches Amt übernehmen. Er durfte kein Konsul werden und auch dem Senat durfte er nicht angehören. Finanziell war dieses Amt sehr aufwändig, doch die zum Wohlstand gelangten Plebejer waren erzürnt über diese Einschränkung. So entstand eine plebejische Protestbewegung in der Frühzeit der Republik. Doch es waren auch noch andere Gründe, die zu inneren Unruhen führten.

Machtmissbrauch in der frühen römischen Republik

Unter den „freien“ Römern gab es immer mehr, die nicht an die Macht in der frühen römischen Republik strebten, sondern es darauf absahen, vom Missbrauch der Macht verschont zu bleiben. Nach der etruskischen Monarchie war Rom nämlich wieder zu einer reinen Agrargesellschaft mit niedrigem Lebensstandard gesunken und es gab nicht genügend Land, um alle Bevölkerungsschichten zu ernähren. Um Hungersnöte abzuwehren, weihten die Römer der Getreidegöttin Ceres einen Tempel. Und die Verehrung der Ceres wurde vornehmlich ein Kult der römischen Plebejer. Unterhalb des Aventins, nicht weit vom Viehmarkt und den Landeplätzen am Tiber-Ufer huldigten sie der Göttin, der sie aus dem Griechischen der Göttin Demeter Attribute verliehen. Aus dem antiken Land kamen auch die demokratischen Ideen, die unter den Armen Anklang fanden.

Ceres_(Joan_Rebull)