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Archäologische Projekte

Geschichte zum Anfassen

Geschichte zum Anfassen – Römer „begreifen“

Geschichte zum AnfassenAndreas Hopson und Manuela Priess betreiben in Glauberg ein Kaufhaus der Antike

Von  A.Schinzel

Glauberg. Das Forum Traiani war das erste bekannte Kauf- und Handelshaus in der antiken Welt. Hier fand man Ladengalerien wie auch Tavernen, in denen reger Handel betrieben wurde. Das ist rund 2000 Jahre her. Heute stellt sich das römische Kaufhaus unter derselben Bezeichnung Forum Traiani von Andreas Hopson in Glauberg  zwar nicht ganz so pompös da . Dennoch hält es in seinen Räumen und Lagern eine vielfältige Anzahl (rund 300 Produkte) an alltäglichen Gegenständen der damaligen Zeit aus dem zivilen Bereich vor.

Angefangen bei römischen Tonwaren wie Geschirr bis hin zu Gefäßen jedweder Größe, Schreibutensilien wie Papyrusrollen, Griffel und Wachstafeln, Gläser, Würfelspiele, Schmuck, Reliefs wird, Büsten und Mosaiksteine. Sogar antikes Arztbesteck hat er in seinem Angebot. Alles entspricht den Originalen, wie sie von den Römern genutzt wurden. Andreas Hopson stellt den größten Teil davon selbst her.

Als Vorlagen dienen Fotos oder Bilder und Zeichnungen von Originalen. Glas oder Schreinereiarbeiten vergibt er angefreundeten Handwerkern, die sich auf die Herstellung von Repliken spezialisiert haben. Hopsons Schwerpunkt ist das Fertigen von Mosaiken auch als Tischplatte oder Bild. Seine Freundin Manuela Priess, gelernte Friseurin, hat sich in die Thematik der Schönheitspflege im damaligen Rom eingearbeitet. Sie kennt sich mit dem römischen Frisuren und Gewohnheiten aus. Wie kommt man auf die Idee, ein römisches Kaufhaus zu eröffnen? Andreas Hopson war vorbelastet. Denn der Kaufmann arbeitete früher auf der Saalburg, dem Römerkastell im Taunus, im Eventmanagement. Mit einem befreundeten Archäologen fuhr er  eines Tags nach Rom. Es entstand die Idee, etwas Eigenständiges zu machen, aufbauend auf Museumskopien.

Da der Schwerpunkt der Geschichte auf Militär und Waffen liegt, wollte er das Leben der Menschen beleuchten. Die römische zivile Welt anschaulich zu gestalten – eine Idee war geboren. Auch auf Römer festen kann man Priess und Hopson an ihrem römischen Verkaufsstand antreffen.

Geschichte begreifbar machen, nur dann werde sie spannend und wecke das Interesse auch bei Kindern.

Antike-Geschichte-begreifbar-Bild2Erst die praktische Beschäftigung mit dem Thema, bei ihr waren es die Frisuren, führte dazu, dass man die Historie zu begreifen beginnt. „Wo das Museum aufhört, setzen wir ein“, sagt Hopson. Das nächste Projekt steht unter dem Motto „Blumen in der Antike“. Es soll ein kleines Gewächshaus im Hof des Forum Traiani gebaut werden. Man darf gespannt sein, was den beiden in nächster Zeit noch einfällt.

Erschienen im Kreisanzeiger Büdingen 2.Juni 2007

Geschichte zum Anfassen des Forum Traiani:

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