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Das römische Reich Kolosseum - Gladiatoren

Gladiatoren: Geschichte Teil I

Gladiatoren Verus und Priscus
Gladiatoren auf dem Weg in die Arena

Wie alles begann: die Gladiatoren

Entstanden sind die Gladiatorenspiele der Römer aus den Kämpfen bei Begräbnisfeiern der Etrusker: Dabei mussten schwerbewaffnete Kriegsgefangene als Menschenopfer gegeneinander zum Zweikampf auf Leben und Tod antreten, um mit ihrem Blut den Geist des Verstorbenen zu versöhnen und die Totengötter gnädig zu stimmen. Den ersten rein römischen Gladiatorenkampf gab es im Jahr 264 v. Chr. Für den verstorbenen Senator Junius Brutus Pera wurde ein Gladiatorenkampf nach etruskischem Vorbild als Opfer abgehalten.

Volksvergnügen

Im Laufe der Zeit wurden diese Gladiatorenkämpfe immer aufwändiger. Sie dienten dazu, die Macht und den Reichtum des Verstorbenen und seiner Familie zu zeigen. Sie wurden zum Vergnügen der Volksmasse abgehalten. Die Zahl der kämpfenden Gladiatoren wuchs an.

Viele Politiker finanzierten die teuren Spiele, um die Stimmen des Volkes vor Wahlen für sich zu gewinnen. Erst die christlichen Kaiser des 4. Jhd. versuchten die Gladiatorenkämpfe zu verbieten. Sie stießen jedoch auf Protest der Bevölkerung. Kaiser Honorius schaffte schließlich 404 n.Chr. die Spiele ab. Tierkämpfe wurden 523 n.Chr. abgeschafft.

Gladiatorenspiele: Im Dienste der Verstorbenen

Die ersten belegten Gladiatorenspiele in Rom fanden 264 v. Chr. statt, als Decimus Iunius Pera und sein Bruder in Gedenken an ihren verstorbenen Vater Decimus Iunius Brutus Pera auf dem Forum Boarium, einem Marktplatz in Rom, drei Sklavenpaare gegeneinander kämpfen ließen.

Aus 22 Kriegsgefangenen waren diese auserwählt. Dem Beispiel folgten sehr bald weitere römische Adelige, die mit diesen als munus (Dienst) bezeichneten Vorführungen ihre Verstorbenen ehrten.

Da diese Form der Gladiatorenkämpfe neben den Scheiterhaufen abgehalten wurde, nannte man die Gladiatoren auch bustuarii (von bustum: Scheiterhaufen).

Der römische Philologe Servius schrieb:
„Es war Brauch, Gefangene auf den Gräbern tapferer Krieger zu opfern; als die Grausamkeit dieser Sitte allen ersichtlich war, beschloss man, Gladiatoren vor den Grabstätten kämpfen zu lassen […]“

Servius: Kommentar zu Vergil, Aeneis 10, 519
Veranstalter der Gladiatorenkämpfe waren reiche Privatleute – sie waren als einzige in der Lage, sich sowohl die Kosten für die Gladiatoren als auch das anschließende aufwändige Festmahl zu leisten. Im Laufe der Zeit entdeckten vor allem römische Politiker, dass die Veranstaltung solcher munera ein geeignetes Mittel war, sich die Anerkennung der römischen Bevölkerung zu sichern. Die Zuschauer verfolgten das Geschehen dicht gedrängt am Rand stehend – Sitztribünen gab es bei diesen ersten Veranstaltungen nicht.

Gladiatoren Verus und Priscus