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Gladiatoren | Ins Land der Götter der Unterwelt

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Kleuske – Museo Nazionale (Gnu Free Documentation License).

Gladiatoren im Todeskampf

Dies war ein alter etruskischer Brauch, mit dem Opfertiere zu Ehren der Libitina hingerichtet wurden und der auf den ursprünglichen Kontext der Spiele als Totenopfer verweist. Hatte der unterlegene Gladiator gar den Schrei verkniffen, während er mit dem glühenden Eisen geprüft worden war, so war er nach der Behandlung mit dem Hammer sicherlich tot.

Endete der Kampf mit dem Tod eines Gladiatoren, so erschien ein als Merkur (gr.: Hermes psychopompos; der Seelenbegleitende Hermes) gekleideter Arena-Diener und überprüfte den Toten mit einem glühenden Eisen. War dieser wirklich leblos, trat der Unterweltgott Charon, ein maskierter Priester der Totengöttin Libitina, hinzu und beanspruchte den Leichnam für seine Göttin mit dem Schlag eines Hammers auf die Stirn des Gefallenen.

Merkur schleifte ihn an einem Haken durch die porta Libitinensis hinaus, einem kleinen Durchschlupf in der Arena-Umwallung. Der Haken verhütete die Berührung mit dem als unrein geltendem Toten.

Gladiatoren bis zum bitteren Ende

Verlierer, die den Kampf überlebten, aber vom editor zum Tode verurteilt wurden, tötete man außerhalb der Arena. War das Publikum jedoch in besonders blutrünstiger Stimmung, konnte es fordern, dass der Gladiator vor ihren Augen hingerichtet wurde. Ihm wurde ein ehrenvoller Tod gewährt: Er kniete vor dem Sieger nieder, hielt sich an dessen Schenkel fest und beugte das Haupt. Der Sieger hielt mit der einen Hand Helm oder Kopf des Unterlegenen, während er mit der anderen Hand die Halswirbel mit seinem Schwert durchtrennte. Das Töten der Verwundeten in der Arena war bei ad gladium verurteilten Verbrechern die Regel.

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