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Kolosseum - Gladiatoren Römer Lexikon A-Z

Gladiatoren | Juvenal und die Gladiatur

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Colosseum Zeichnung
AndreasPraefcke Wikimedia Commons

Juvenal läßt grüßen 

Decimus Iunius Iuvenalis, bekannt unter dem Namen Juvenal, war ein römischer Satirendichter des 1. und 2. Jhd. Seine präzisen Lebensdaten sind jedoch unbekannt. Er stammte wahrscheinlich aus Aquinum. Aber auch alle weiteren Informationen über den Dichter sind kaum erwiesen, größten Teils Spekulation. Vermutlich widmete er sich erst in mittleren Jahren dem Literarischen. Vielleicht ließ ihm erst der Tod des Domitian in 96 n. Chr. die nötige Freiheit zur Meinungsäußerung. Seine Schaffensphase dürfte hauptsächlich in die Zeit Hadrians fallen. An ihn richtet sich die siebte Satire. 16 Satiren (saturae) sind von Juvenal zu verschiedenen Themen über das Alltagsleben der Römer zur Zeit Domitians überliefert. Namensnennungen und eindeutige Schmähungen von Personen sind sie jedoch nicht. Die Echtheit einiger wurde zeitweise bezweifelt, doch gilt die Zuschreibung zum Autor Juvenal heute als gesichert.

Juvenal übt in seinen Satiren gnadenlose, sprachlich und stilistisch oft brillante Kritik an verschiedenen Gesellschaftszuständen. Aus seinen Werken stammen viele Schlagwörter und immer noch gebrauchte Wendungen, zum Beispiel panem et circenses (Brot und Spiele) und mens sana in corpore sano (sit) (meist falsch als „in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist übersetzt, richtiger aus dem Zusammenhang: Das einzige, um das wir die Götter bitten sollen, ist, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnen soll). Wörtlich aus dem Text: „Aber damit du was hast, worum du betest, weshalb du vor dem Schreine die Kutteln und göttlichen Weißwürste opferst, sollst um gesunden Geist in gesundem Körper du beten.“ Auch difficile est satiram non scribere (es ist schwierig, keine Satire zu schreiben) entstammte seiner schlauen Feder.

Eine der Satiren des Juvenal enthält auch Einzelheiten zu den Frauen, die als weibliche Gladiatoren in den blutigen Arenen des alten Roms kämpften. Die Lektüre bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben und die Ansichten der Menschen des antiken Roms. Juvenal macht sich dabei über die Gladiatorinnen lustig (Juvenal VI 246-260).

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Bildquelle: User: AndreasPraefcke/Gallery2006 via Wiki Media Commons