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Pantheon - Götter Römer Lexikon A-Z

Glücksfest der Römer für die Göttin Fortuna

Fortuna_von_Johannes_Benk_(1896)_Neue_Burg_Wien_2013
Statue der Göttin Fortuna by J. Benk, Neue Burg der Hofburg in Wien, Österreich. Free Licence via wikimedia commons.

Stätten zu Ehren der Glückgöttin Fortuna

In Praeneste wurde in der späten Republik ein Heiligtum zu Ehren der römischen Göttin Fortuna als monumentale Terrassenanlage erbaut. Die Anlage erhielt zudem eine sehr kostbare Ausstattung und prächtige Weihegeschenke wurden der Göttin dargeboten.

Überliefert ist, dass die kultischen Handlungen um die römische Göttin Fortuna vorwiegend matriarchalischen Charakter hatten. Am 24. Juni ehrten die Römer die Göttin Fors Fortuna an der Via Campana und auf dem Tiber.

Fest zu Ehren der Fortuna: Fest für alle!

Es war ein Fest für alle – selbst für römische Sklaven. Mit Kränzen wurden die Kähne auf dem Tiber verziert und es floss reichlich Wein. Eine Prozession verband die beiden Heiligtümer der Fortuna. Neben zahlreichen Kulten, gab es für die Göttin Fortuna auch viele Beinamen. Diese charakterisierten ihr äußeres Wesen. Equestris, privata, redux und virilis waren einige ihrer Attribute.

Deshalb wird die römische Göttin Fortuna auch häufig mehr als Personifizierung denn als reine Gottheit betrachtet. Typisch ist für die römische Religion die alte Bezeichnung Fors Fortuna. Denn in Fors Fortuna steckt zweimal das lateinische Wort ferre, was so viel heißt wie tragen/bringen und sich natürlich auf Glück und Erfolg bezieht, welche die Göttin herbeibringen soll.

Fortuna: Herrscherin über das Schicksal

Fortuna wird immer von ihren römischen Anbetern mit den Launen des Glücks in Verbindung gebracht. Dabei ist die römische Göttin Fortuna selbst auch stets die Personifikation des gelenkten Zufalls. Die Römer glaubten, sie schenke nicht zufällig, sondern bringe ganz bewusst. Oftmals wurde Fortuna deshalb im Kult auch auf zwei Ebenen geehrt. In Antium etwa gab es zwei Fortunae, eine für die klassisch-römische, die andere für die hellenistische Interpretation. Auch die Doppelverehrung mit der Göttin Mater Matuta zeigt eine Mutterrolle. Die Form der nicht-mütterlichen Fortuna trägt hingegen oftmals (zum Beispiel im Tempel der Fortuna Redox) amazonenhafte Züge und wird mit Helm und entblößter Brust dargestellt. Ihr Ausdruck strahlt heitere Ruhe und majestätische Gelassenheit aus – schließlich ist sie die Herrscherin über das Schicksal!

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