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Pantheon - Götter

Göttin Iuno: Was sie mit Valentinstag verbindet …

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Via wikicommons by: J Safa.

St Valentin und die römische Göttin Iuno

Man höre und staune: Sogar unser heutiger Brauch, am Valentinstag Blumen zu verschenken, geht auf den antiken römischen Iuno-Kult zurück!

Denn am 14. Februar feierten die Römer ein Fest zu Ehren der Iuno. Als im 3. Jhd. n. Chr. die Zahl der Übertritte vom heidnischen zum christlichen Glauben abnahm, begannen die Christen auch heidnisches Gedankengut in die Religion aufzunehmen. Da der spätere Heilige Valentin am 14. Februar, dem Ehrentag der Iuno den Märtyrertod starb, wurde das Fest übernommen und der Brauch um die Liebe ebenso, unter der Schirmherrschaft von Iuno als Göttin der Ehe.

Kult um die römische Göttin Iuno – Gänse für die Iuno

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Der Hauptkultort der Iuno Sospita war Lanuvium. Dort wurde der Iuno-Kult in seiner reinsten Form vollzogen. Darstellungen belegen dies bis ins 2. Jhd. n. Chr. Dem römischen Schriftsteller Ovid nach, gab es allein in Rom etwa einhundert Tempel zu Ehren der römischen Göttin Iuno. Seit Ewigkeiten etwa war sie auf der Arx (Burg) genannten, höchsten Erhebung des Capitols vertreten. Und dies hing mit dem altrömischen Kalender zusammen. Denn an jedem Ersten des Monats gab ein Priester das Datum der Nonen für den Monat bekannt. Alle Iden waren dem Iuppiter heilig, alle Nonen der Iuno. Und alle Kalenden der Iuno und dem Ianus. Dem Iuppiter galt der Vollmond, der Iuno war der zunehmende Mond zugeordnet. Die römische Göttin Iuno wachte über das Werden, Iuppiter über das Vollendete. Der flamen Dialis opferte an den Iden dem römischen Hauptgott Iuppiter ein weißes Schaf. Auch der Iuno wurden an den Kalenden Opfer dargebracht – vermutlich waren es Gänse.

Feste für die römische Göttin Iuno

Das Fest der Iuno war auch das der Matronalia, das von den Frauen am 1. März gefeiert wurde. Als Symbol für die weibliche Sittsamkeit wurden im Iuno-Tempel auf dem Capitol Gänse gehalten. Darum gibit es eine hübsche Erzählung: Als beim großen Galliersturm im Jahr 387 v. Chr. die Angreifer nachts das Capitol stürmen wollten, sollen die Gänse die Verteidiger geweckt haben und so die Festung gerettet haben. Im Tempel der Iuno wurden außerdem seit dem 3. Jhd. v. Chr. Münzen geschlagen. So übertrug sich der Beiname der Iuno Moneta auf die Münzen selbst – und ist bis heute geläufig! Ein anderes Fest zu Ehren der römischen Göttin Iuno waren die Nonae Caprotinae am 7. Juli. An diesem Tag schnitten die Feiernden von den Feigenbäumen am Marsfeld einige Zweige ab und opferten den austretenden Saft, die so genannte „Feigenmilch“ der Iuno Caprotina als Fruchtbarkeitsritus für den Menschen und zugleich für die Befruchtung der Feigenkulturen.

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