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Pantheon - Götter Römer Lexikon A-Z

Göttin Venus: Verehrung und Kult

Venusstatuette
Pompejanum, Statuette der römischen Göttin Venus; by Maulaff via wikimedia commons.

Römische Göttin Venus & griechische Gedanken

Gegen Ende der Römischen Republik wurde die Göttin Venus immer mehr zu einer Identifikationsfigur für das römische Volk.

Schon zu Zeiten des Sulla und Marius hatte die antike Venus durch die Aeneas-Sage als Stammmutter der Römer gegolten. Diese Sichtweise hatten die Römer in ihrem religiösen Verständnis allerdings von den Griechen übernommen. Durch die Eroberung des antiken Hellas war die Idee einer Venus Gentrix in das römische Gedankengut übergegangen.

Die römische Göttin Venus wurde verehrt

Venus
Venusstatuette aus dem Römershop.

Gaius Iulius Caesar nutzte schließlich die römische Venus für politische Zwecke. Er errichtete der Venus Gentrix als Stammmutter seines Geschlechts 46 v. Chr. einen Tempel, den Templum Venus Genetrix. Die konservative römische Religion akzeptierte dies vermutlich nur, weil sich Caesar auf die trojanische Herkunft berief.

Sein Tempel der Venus Genetrix wurde ein Musterbeispiel für Andersartigkeit und Extravaganz. Er verash darin die römische Göttin Venus mit Attributen der Isis und ließ zudem eine vergoldete Kleopatra-Statue aufstellen! Vermutet wird eine thronende Venus Gentrix auf einem hohen Stuhl, die mit Sonne, Mond und Sternen geschmückt war. Überliefert ist das Aussehen der Statue jedoch nicht. Ein weiterer großer Verehrer der Venus war Pompeius. Das Theater des Pompejus, welches er errichtete und welches das erste Theater der Stadt Rom war aus Stein, war mit dem Tempel der Venus Victrix, der siegreichen Venus, verbunden. Die Sitzreihen führten wie eine groß angelegte Treppe zu dem Altar hoch.

Die cella, der Kultraum, wurde bei der Errichtung des Tempels der Rundung des Theaters angepasst. Die Form verbreitete sich sehr schnell danach und hatte Einfluss bis in die Zeit der christlichen Architektur. Die letzte große Tempeleinweihung fand statt im Jahr 135 n. Chr. unter Kaiser Hadrian, der eigens die Architektur übernahm. Das tempelartige Bauwerk war der Venus Felix, der Glücklichen und Roma Aeterna geweiht. In der Spätantike wurde es wieder hergestellt und galt als die prächtigste Kirche im spätantiken Rom.

Kult um die römische Göttin Venus

In den Lararien, den Hausaltaren der römischen Privathäuser gehörten Venus und Mars zum Standard. Bei vielen Kultbauten tauchten die beiden römischen Götter ebenfalls zusammen auf – als gemeinsame Statuen wurden ihnen Ehren zuteil. Dennoch gab es in ganz Rom keinen einzigen Tempel, wo beide Gottheiten zusammen verehrt wurden. Im Pantheon jedoch, erbaut zwischen 27 und 25 v. Chr., führen Venus und Mars die Götterschar an. Besonders beliebt bei der Darstellung der römischen Göttin Venus im Lararium war der Venus-Typ der badenden Venus. Die griechische Aphrodite wurde schließlich der Sage nach aus dem Meerschaum geboren und der Bezug zum Element Wasser war damit auch für die römische Liebesgöttin hergestellt. Als Herrin der Bäder wurde sie auch in ihrem Tempel auf dem Forum Iulium von Wasserspielen und Brunnennymphen umgeben.

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Venusstatuette