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Gott Mercurius in der antiken Darstellung

Merkur-Brunnen
Merkur-Brunnen in Bonn.
By Ffm-ralf via wikimedia commons.

Der römische Gott Mercurius in der antiken Darstellung: athletischer Jüngling

In ältester antiker Zeit wurde der römische Gott Mercurius als bärtiger Mann dargestellt. Sein Bild wandelte sich jedoch rasch zu einem schönen, athletischen Jüngling!

Die antiken Abbildungen zeigen Mercurius meist in stehend und auch selten in herzu eilender Figur. Schon früher hatten die Etrusker den Gott unter dem Namen Turms als lächelnden Jüngling verehrt. Doch an dieser Stelle unterscheidet sich der Kult. Die bärtige Version der antiken Darstellung blieb dem Hermesgott an Wegkreuzungen treu.

Die römische Geldwirtschaft gibt Hermes den Beutel in die Hand

Quinarius
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Das dem antiken Hermes und Mercurius beigegebene marsupium in der Hand tauchte erst mit der Einführung der römischen Geldwirtschaft auf. In den Kultbildern des frühen 5. Jhd. v. Chr. erscheint dieses Attribut jedenfalls nicht. Doch reichen die Ursprünge des Merkur-Kultes in Rom bis in das 5. Jhd. v. Chr. zurück. Die Einführung des Kultus ging einher mit der Errichtung des Tempels für Ceres (Göttin des Getreides und Wachstums), Liber und Libera. Das mercatorum collegium, die Berufsvereinigung der Händler, wurde von Centurio M. Laetorius gegründet, der am 15. Mai 495 v.Chr. den Merkurtempel einweihte.

Er gründete das erste Gremium. Neben dem römischen Handelsgott Merkur schützten auch die römische Göttin Minerva und Volcanus das Händlergremium, das bis in die Spätantike eine Rolle spielte. Die Funktion blieb sogar bis ins Mittelalter erhalten, in welchem die Zünfte mit ihren Schutzheiligen auf ähnliche Weise zum Einsatz kamen.

Getreide-Göttin und Handelsgott ziehen zusammen!

Der Kult um den römischen Gott Mercurius hatte bei den Römern eine militärische Bedeutung erhalten. Unter den Römern sorgte diese Eigenschaft für zusätzliche Beliebtheit der Gottheit. Denn bekanntlich entwickelte sich der Handel in den Provinzen rund um die Legionslager und deren Ableger. Da die Soldaten zudem in der Verwaltung eine Rolle spielten, verbreitete sich der Kult noch rascher. Der Merkurtempel schloss den Bau einer zweiten Anlage, die Ceres geweiht war, ein. Zwei Jahre später wurde dieser eingeweiht. Als logische Konsequenz hatten die Getreidegöttin und der Tausch- und Handelsgott auch in den Köpfen um im Kult der Römer eine gemeinsame Basis.

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