Kategorien
Römer Lexikon A-Z Römische Armee

Hadrianswall | Die Entstehung

Carole-Raddato-Hadrianswall-schaf
Hadrianswall
Picture by Carole Raddato

Der Beginn des Hadrianwalls

Münzfunde im Kastell Birdoswald lassen vermuten, dass der Westsektor des römischen Hadrianswall schon zu Zeiten Traians durch einen durchgehenden Erdwall gesichert wurde. Die Bauarbeiten am Hadrianswall begannen vermutlich schon um 120 n. Chr. – also schon vor dem Besuch Hadrians in Britannien. Die Aufsicht hatte ein gewisser Statthalter Aulus Platorius Nepos, der ein persönlicher Freund Hadrians war.

Er hatte den Herrscher und Freund von Germanien nach Britannien begleitet und war im Sommer 122 in Amt getreten. Im Jahr 126/127 folgte ihm Trebius Germanus nach, der die Arbeiten am Wall weiter verfolgte.

Der Bau des Hadrianwalls

Auf der gesamten Strecke wurde zuerst das Fundament für den Wall verlegt. Das Sperrwerk wurde zunächst aus einer Stein- und Torf-Erde-Mauer erbaut, die zum Teil auf Brückenkonstruktionen über die Flüsse Tyne, Irthing und Eden führten. Zuerst entstanden auch die südseitigen Kastelle und Türme. Die Lücken wurden vorerst provisorisch mit einem Torf-Erde-Wall geschlossen. Da die Region bereits 600 Jahre vor Ankunft der Römer in Britannien in weiten Teilen abgeholzt war, fehlte den Römern das Material für die geplanten Holzpalisaden. Die später erbaute Steinmauer wurde an einigen Stellen von drei Meter auf 2,5 Meter verschmälert. Die Meilenkastelle und Wachtürme wurden per Flügelmauern mit dem Wall verbunden.

Legendärer Hadrianswall

Die Fundamente wurden ursprünglich für eine wesentlich breitere Mauer gegründet (Nachweis durch Stichgrabungen). In regelmäßigen Abständen (2,4 Meter) läuft unter der Mauer ein nachträglich erbauter Kanal hindurch, der Regenwasser ableitet. Im Osten war der Wall von Beginn an aus Stein; er verlief auf den ersten Kilometern jedoch etwas nördlicher als die ursprüngliche Torfmauer. Das Fundament bestand aus gebundenen Bruchsteinen und einem unterschiedlich hohen Sockel aus drei bis vier Steinlagen. Die Mauer weist keine Gerüstlöcher auf und sprang an beiden Seiten zurück. Die Quadersteine sind klein, sie messen lediglich 20 bis 23 Zentimeter im Quadrat.

 

Das Baumaterial musste größtenteils aus zehn bis zwölf Kilometer Entfernung, von den Steinbrüchen in Cumberland herbei transportiert werden. Ein Versuch, den Materialaufwand für die Gesamtanlage zu berechnen, lässt vermuten, dass für die Fertigstellung des imposanten römischen Bauwerks Hadrianswall etwa 3,7 Millionen Tonnen Steine benötigt wurden. Vor dem Wall wurde ein nahezu durchgängiger Graben angelegt. Ob der Wall auf seiner ganzen enormen Länge verputzt war, wie einige Befunde andeuten, ist weiter umstritten.

Wenn euch der Artikel zum “ Harianswall ” gefallen hat, dann würden wir uns über einen Link auf diese Seite sehr freuen und bedanken uns vorab recht herzlich.

Fortsetzung folgt…