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Römer Lexikon A-Z

Hadrianswall heute: Immer noch beeindruckend

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Hadrians Büste. By Carole Raddato.

Der Hadrianswall bleibt nördlichste Grenze des Römischen Reichs

Wie eindrucksvoll zu Zeiten der Römer Grenzbefestigungen erbaut wurden und die Landschaft des römischen Imperiums prägte, führt der Hadrianswall noch heute vor Augen.

Er ist Zeugnis einer neuen Außenpolitik und Limesorganisation, die unter Hadrian endgültige Gestalt annahm. Rom hatte unter seiner Herrschaft den Zenit seiner Macht schon überschritten und begann sich innerhalb seiner etablierten Grenzen zu verschanzen.

So blieb der Wall bis zur Regierungszeit von Antoninus Pius, der an der Schwelle zum schottischen Hochland ein neues Holz-Torf-Wallsystem, den Antonius Wall, erbauen ließ, die nördlichste Grenze des römischen Reiches. Nach 180 n. Chr., als der Antonius Wall wieder aufgegeben wurde, waren der Hadrianswall und dessen Kastelle wieder die Sicherung der Grenze des römischen Imperiums.

Zeitzeuge der Antike – der Hadrianswall

Große Teile des Walls existieren noch heute. Eindrucksvoll landschaftlich sichtbar ist immer noch vor allem der mittlere Abschnitt. Das römische architektonische Baudenkmal ist heute eines der bekanntesten Touristenattraktionen Nordenglands und wurde 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe gekürt. Wandertouren führen über den Hadrianswall-Path/National-Trail und warten mit Entdeckungen der römischen archäologischer Stätten auf. Zudem ist der römische Wall auf einer imposanten Hochfläche angelegt, die einen wunderbaren Ausblick über das Umland bietet.

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Ausblicke vom Hadrianswall heute

Das Wallterrain liegt durchschnittlich 150 Meter über dem Meeresspiegel und erreicht bei Whin Sill seine höchste Erhebung auf 680 Meter. Dieses Gebiet wurde schon vor den Römern landwirtschaftlich genutzt. Die Landenge war ideal für die Errichtung eines Sperrwerkes, da in dieser Region Britanniens natürliche Grenzmarkierungen – wie zum Beispiel Flüsse – fehlen. Von Osten zieht sich der Wall von Newcastle upon Tyne nach Chesters und begann von dort über seinen nördlichsten Punkt, Limestone Corner, zu den Whin Sills anzusteigen.

Die Klippen aus Vulkangestein fallen steil zu den Craigs ab. Nach Bowness setzt sich die Grenze entlang der Küste von Cumbria fort, die durch eine Reihe von Lagern gesichert wurde, das so genannte Cumberland-Coast-System.

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