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Das römische Reich Römer Lexikon A-Z

Handel und Landwirtschaft der Römer

Ochsenpflug
Der Ochsenpflug kam in der römischen Landwirtschaft zum Einsatz. Gemälde von Paul E. Crodel (1862–1928) Öl auf Leinwand via wikimedia commons.

Die Landwirtschaft zur Zeit der Römer

Zur Zeit der Römischen Republik war Italien ein Bauernstaat. Größter Arbeitgeber war die Landwirtschaft der Römer. Die meisten Römer lebten auf dem Land und bewirtschafteten einfach Bauernhöfe und von dort stammte auch die Masse der Soldaten, die das römische Heer bildeten.

In der Frühzeit bewirtschaftete der Bauer mit seiner Familie den Hof. Erst ab dem 2. Jhd. v. Chr. leisteten sich die Landwirte auch Sklaven, die ihnen bei der Arbeit ihre Dienste leisteten.

Auf dem römischen Bauernhof

Maultiere und Pferde konnten sich nur Großgrundbesitzer leisten. Bei den meisten Bauern kam ein Pflug zum Einsatz, der von Ochsen gezogen wurde. Denn die Landwirtschaft der Römer war zu dieser Zeit noch reine Handarbeit. Die Römer züchteten Rinder als Acker- und Zugtiere und auch für die Milchwirtschaft. Schafe versorgten die römischen Landwirte mit Fleisch und Wolle.

Vor allem eine einfache Weizenart wurde angebaut, so genannte Spelt (far). Dies brachte auch auf kargen Böden guten Ertrag. Gerste, Hirse, Ackerbohnen, Kohl, Rüben und anderes Gemüse bauten die römischen Landwirte ebenfalls an. Schon damals bestellten die Bauern die Felder in wechselnder Dreifelderwirtschaft und ließen zeitweise Vieh auf dem Ackerland grasen, damit es sich als Weideland erhole. Feigen, Oliven oder Wein bauten die römischen Landwirte im Hausgarten an. Bienenstöcke waren ebenfalls verbreitet, denn das einzige Mittel zum Süßen von Speisen und Getränken bei den Römern war Honig.

Landwirtschaft der Römer im Wandel

Nach der Eroberung des Orients änderte sich die römische Landwirtschaft, denn nun wurde Weizen in großen Mengen importiert. Olivenöl war für die Römer nicht nur als Butterersatz wichtig – Butter hatte für sie eine zu geringe Haltbarkeit, was auch mit den Kühlungsmöglichkeiten zusammen hing – sondern auch als Brennstoff für Lampen. Feigen- Oliven- und Weinbau ersetzten nach und nach die Getreidefelder der römischen Landwirte. Der Übergang zum Handelsstaat im 2. Jhd. v. Chr. vollzog sich rasch. Vermehrt wurden auch Sklaven importiert und der Charakter der Landwirtschaft änderte sich grundlegend.

Ochsenpflug