Kategorien
Das römische Reich Essen - Trinken - cena Römer Lexikon A-Z

Import aus Indien: Reis und Pfeffer

Import: Pfeffer für Römer aus Indien

Weit verbreitet war bei den Römern auch Pfeffer, den sie aus Indien importierten. Laut Kochbuch des Apicius, war Pfeffer das am häufigsten verwendete Gewürz. Viele seiner Rezepte beginnen sogar mit der konkreten Anweisung: „Nimm Pfeffer …“ – vermutlich konnten sich auch Römer mit durchschnittlicher Finanzkraft das Gewürz leisten. Vielfach kombinierte der Kochbuchschreiber Pfeffer sogar mit Honig, um die würzige Schärfe im Gericht zu erhalten. Sogar Pfeffer-Streuer wurden aus römischen Tagen gefunden! Offensichtlich würzten die Römer ihre Speisen auch schon am Tisch nach. In Nordfrankreich kam der Fund zutage, der eine Pfeffermühle in Form eines Negersklaven aus römischer Zeit präsentiert. Pfeffer wurde jedenfalls bei den Römern in großen Mengen eingeführt und sein Preis wurde recht niedrig gehalten.

Reis aus Indien … Import!

Sensationeller hingegen ist ein Fund bei einer Ausgrabung in Neuss: Dort fanden Forscher rund 100 Reiskörner! Es muss also schon im ersten Jhd. n. Chr. in dem römischen Militärlager am Rhein Reis gegeben haben, der vermutlich ebenfalls aus Indien kam.

Elfenbein ist nicht erst zu Zeiten der Römer ins nördliche Europa gelangt. Schon in eisenzeitlichen Gräbern tauchten Objekte aus den Lebensräumen der Elefanten – also Indien und Afrika – auf. Der anorganische Rohstoff war besonders für Schmuck und Kleingeräte beliebt – auch bei den Römern, die Elfenbein importierten. Messer- und Schwertgriffe etwa zierte das Elfenbein und viele der spätantiken Elfenbein-Diptychen entstanden im Westen des Reiches und gelangten später in die westlichen Kirchenschätze.

Durch das ganze Land transportiert

Funde belegen, dass vom Import von Elfenbein besonders die Nordwestprovinzen des Reiches profitierten. Doch die Handelsverbindungen innerhalb des Reiches waren ebenfalls gut ausgebaut, so dass Waren, die außerhalb des Imperiums produziert wurden, auf langen und beschwerlichen Wegen zunächst zu den römischen Grenzen und von da auch quer durch das römische Reich transportiert wurden, ehe sie gallische und germanische, raetische und britannische Verbraucher erreichten.