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Römer Lexikon A-Z

Kleidung | Büstenhalter römischer Frauen

Roemische-Unterwaesche
Römische Unterwäsche.

Büstenhalter in der Antike

Da natürlich auch römische Frauen einen Busen hatten, trugen sie so etwas wie einen Büstenhalter, um die Brüste aufrecht und zusammen zu halten.

Das römische Pendant zum modernen Büstenhalter war die fascia pectoralis, eine um die Brüste geschlungene Binde, die unter der Kleidung gebunden wurde. Diese Busenbänder drückten die Brüste dabei auch leicht zusammen, sodass auch Frauen mit wenig Busen ein Dékolleté erhielten. Ovid empfahl deshalb Frauen mit wenig Busen das Tragen eines Brustbandes.

Büstenhalter: Stoffbinde auf nackter Haut

Die Frauen trugen die Stoffbinde auf nackter Haut. Selten waren diese aus Leder. Doch in Mainz und London wurden an Grabungsstätten auch lederne „Bikinis“ gefunden (datiert auf das 1. und 3. Jhd. n. Chr.). Auf Abbildungen erscheinen auch farbige Büstenhalter. Ob allerdings jede Frau täglich ein Brustband trug, ist nicht überliefert. Auf Abbildungen haben jedoch viele Frauen diese Art von Brustbinde.

Manche Frauen trugen die fascia gar als Reizwäsche: Auf nicht wenigen pompejanischen Malereien mit erotischen Szenen ist das Busenband das einzige Kleidungsstück, das die Frau beim Geschlechtsakt trägt. – Die Römer waren auch hier ihrer Zeit voraus, denn das Tragen von Unterwäsche in unserem heutigen Sinne, hielt erst zu Anfang des 20. Jhd. in der breiten Bevölkerung Einzug.

Antike Frauen trugen auch Fächer – gut als Fliegenklatsche!

Das Wedeln mit einem Fächer (flabellum) unter den Damen geht bis weit in die republikanische Zeit zurück. Vornehme Damen ließen sich von jungen Sklavinnen und Sklaven die Luft zufächeln. Die „flabellifera“ (Fächerträgerin) als spezialisierte Bedienstete findet sich schon in der plautinischen Komödie.

Auch in weniger distinguierten Kreisen gehörte es zum guten Ton, wenn der „Gentleman“ seiner Angebeteten kühle Luft zuwedelte. Für Männer schickte sich derweil der Gebrauch der Luftspender in der Öffentlichkeit nicht. Antike Fächer ließen sich übrigens nicht öffnen und schließen. Sie waren starr auf einem Stiel angebracht und bestanden aus herzförmigen Palmwedeln, Lotusblättern oder Pfauenfedern. Diese doch relativ stabile Verarbeitung hatte Vorteile: Die Fächer ließen sich auch als Fliegenklatsche (muscarium) einsetzen!

Römische Frauen-Unterwäsche
Römische Frauen-Unterwäsche