Kultstätten für Dioskuren Castor und Pollux
Nach dem Sieg am Regillus erbauten die Römer auf dem Markt, an der Stelle, wo die Dioskuren nach der Schlacht dem Volk als Siegesboten erschienen waren, einen Tempel für die Castores.
Auch die Quelle der Iuturna, nahe dem Tempel, wurde ihnen geheiligt. Iuturna und die Brüder Castor und Pollux bildeten fortan eine Trias, so wie die Dioskuren auch in Griechenland oft mit einer Göttin, meist mit ihrer Schwester Helena zu einem Göttertrio verbunden waren. Doch schon zuvor wurden die Castores als Heilgötter an der Quelle verehrt. Eine Marmorgruppe in subarchaischen Stil zeigt die beiden nackten Pferdeführer. Neben dieser Darstellung stand vermutlich seinerzeit auch eine Statue des Apollos – in seiner Funktion als Heilgott. Der Sage nach hatten die Dioskuren Castor und Pollux in der Schlacht am Regillus im Jahr 496 v. Chr., für die Römische Ritterschaft den Sieg entschieden. Die beiden jugendlichen Ritter hatten sich in ganzer Größe und Würde an die Spitze der römischen Geschwader gesetzt und schlugen zu Pferde die Feinde in die Flucht. Kaum war die Schlacht beendet, erschienen die göttlichen Jünglinge auf dem Markt in Rom, noch in voller Rüstung und verkündeten dem Volk die Siegesbotschaft. Nachdem sie ihre Rösser an der Quelle der Iuturna getränkt hatten, verschwanden sie spurlos.
Zum Gedenken der Dioskuren
Zum Gedächtnis an den Sieg durch die Dioskuren und die Stiftung des Tempels erfolgte die Feier für die Dioskuren Castor und Pollux am 15. Juli (Idibus Quintili).
Sie war eine der größten Festlichkeiten in Rom. Der Paradezug der römischen Ritter zeigte diese im vollen Glanz und in der kriegerischen Tracht ihres Standes. Die Parade nannten die Römer transvectio equitum. Quintus Fabius Maximus soll die Feierlichkeit im Jahr 304 v. Chr. eingeführt haben.
Der römische Castor-Tempel
Die eigentlichen Namen der beiden Heldenjünglinge waren in Rom Castor und Pollux. In älteren Sprachen wurde Pollux auch als Polluces bezeichnet. Oftmals wurde der Name zudem im Plural für beide gebraucht, am gewöhnlichsten den Castor. Der Tempel, der zu Ehren der beiden Dioskuren erbaut wurde, hieß denn auch schlicht Castor-Tempel im normalen Sprachgebrauch. – aedes castoris. Der Tempel auf dem Markt neben der heiligen Quelle war ein ansehnliches Gebäude, das häufig auch für Senatssitzungen genutzt wurde. Wegen seiner günstigen Lage zum Forum wurde der Castor-Tempel oft erwähnt.