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„Liberalia“ – zu Ehren der Männertoga!

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Honigkuchen gab es zur „Liberalia“: by SKopp via wikicommons.

„Liberalia“, Honigkuchen & römische Männertoga

Nachdem der junge Römer seine Männertoga feierlich umgehängt bekommen hatte, geleitete ihn traditionell seine ganze Familie zum Kapitol.

Manches Mal ging es auch zu einem Tempel, aber stets wurde danach geopfert. Dann ging es weiter zum Forum. Am Tag der Feierlichkeit „Liberalia“ zu Ehren des römischen Gottes Bacchus, sind die Straßen in Rom voller alter Frauen, die Efeukränze auf dem Kopf tragen. Sie verkaufen in den Straßen selbst gebackenen, heiligen Kuchen und symbolisieren damit ihre Ergebenheit gegenüber dem Gott Bacchus.

Ein römischer Text nach Ovid erklärt die Zeremonie rund um die „Liberalia“: „Warum Honigkuchen? – Weil Bacchus den Honig entdeckt hat. – Warum von Frauen gebacken? – Weil Bacchus mit seinem Thyrsus den Chor der Frauen anführt. – Warum von alten Frauen? – Weil das Alter den Wein liebt und die Gaben der schweren Trauben. – Warum efeubekränzt? – Weil der Efeu Bacchus vor einer bösen Stiefmutter geschützt hat.

Tag der Männertoga: Da gab es heiligen Kuchen!

Die Familien eilten also durch die Straßen Roms und kauften den heiligen Kuchen der alten Frauen und die Jünglinge, welche an diesem Tag ihre Männertoga empfangen hatten, gingen damit zum Tempel des Gottes Bacchus und brachten Kuchen zum Altar der Gottheit, der den Menschen Honig und Reben schenkte. Zu Ehren des Weingottes endete das Fest vermutlich traditionell mit einem großen Gelage, bei dem reichlich Wein floss.

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Die Toga wurde in Zeiten des römischen Luxus nicht wesentlich verändert – ein bisschen länger vielleicht und weiter sowie kunstvoller gefaltet. Sie war das Kennzeichen des römischen Bürgers und trotzte römischer Modeerscheinungen. Unabhängig von Alter und Klasse, trugen alle Römer in Friedenszeiten immer die Toga. Wer kein römischer Bürger war, hatte kein Anrecht darauf, die Toga zu tragen. Auch in fremden Ländern trugen römische Bürger ihre Toga. Bei haus- und landwirtschaftlichen Tätigkeiten störte das Gewand allerdings und wurde nicht getragen. Landleute und Bewohner der Munizipien trugen die Toga lediglich zu festlichen Anlässen oder wenn sie nach Rom gingen.

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Quelle: Paul Werner, „Leben und Liebe im alten Rom“, Bertelsmann, 1977.