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Römisches Essen | Kräuterpaste Moretum

Römer-Küche-Herd
Römischer Herd mit Tisch
zur Moretum Herstellung

Moretum – Des Römers liebster Käse?

Das liebevolle Moretum – Gedicht stammt aus der Feder eines unbekannten römischen Autors. Er berichtet über die Zubereitung der beliebten römischen Kräuterpaste um etwa 20 n. Chr – Hier das Original in einigen Auszügen: „…tum quoque tale aliquid meditans intraverat hortum; ac primum leviter digitis tellure refossa quattuor educit cum spissis alia fibris, inde comas apii graciles rutamque rigentem vellit et exiguo coriandra trementia filo…. alia, tum pariter mixto terit omnia suco. it manus in gyrum: paulatim singula vires deperdunt proprias, color est e pluribus unus, nec totus viridis, quia lactea frusta repugnant, nec de lacte nitens, quia tot variatur ab herbis. saepe viri nares acer iaculatur apertas spiritus et simo damnat sua prandia vultu, saepe manu summa lacrimantia lumina terget immeritoque furens dicit convicia fumo. procedebat opus; nec iam salebrosus, ut ante, sed gravior lentos ibat pistillus in orbis. ergo Palladii guttas instillat olivi exiguique super vires infundit aceti atque iterum commiscet opus mixtumque retractat. tum demum digitis mortaria tota duobus circuit inque globum distantia contrahit unum, constet ut effecti species nomenque moreti. eruit interea Scybale quoque sedula panem, quem laetus recipit manibus, pulsoque timore iam famis inque diem securus Simulus illam ambit crura ocreis paribus tectusque galero sub iuga parentis cogit lorata iuvencos atque agit in segetes et terrae condit aratrum.”

Und nun zur Übersetzung zum Moretum …

Schale
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Sie folgt Richard Heinze 1939/72 und Heinrich Voss 1800. „Lockert zuerst nur leicht mit den Fingern die obere Erde, ziehet den Knoblauch heraus, vier Stück mit dem Wurzelgefaser; Darauf pflückt er vom Laub des zierlichen Selleries, der Raute Starrendes Blatt, Koriander, der schwankt am Faden des Stängels.

So hat er alles beisammen und setzt sich ans muntere Feuer Und von der Dienerin heischt er mit schallender Stimme den Mörser. Dann befreit er zuerst die Knoblauchköpfe vom Körper, Blättert die Häute herunter, die äußeren, die er verächtlich Rings auf den Boden verstreut und wegwirft.

Die Zwiebeln bewahrt er, netzt sie und senkt sie hinab in des Steines rundliche Höhlung. Salz nun streuet er drauf, und vom Salze gehärteten Käse tut er hinzu, legt oben darauf die erwähnten Kräuter; stopft dann unter die struppige Scham mit der Linken den Kittel, aber die Rechte erweicht mit dem Stößel den duftenden Knoblauch; dann zerstampft sie das Ganze, es wird vom Safte durchdrungen …“ – Teil II …

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