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Römisches Essen | Moretum – Ein Gedicht? Teil II

Moretum-Brot
Modernes Käsebrot

Moretum

„… Ringsum wandert die Hand: allmählich verlieren die Teile, jeder die eigene Kraft: die Farbe aus mehreren eine, nicht ganz grün, da die Brocken des milchigen Käses es hindern, nicht schlohweiß von der Milch, da so viel der Kräuter es färben.

Oft trifft beizender Hauch des Mannes weit offene Nase und mit gerümpftem Gesicht verwünscht er selber sein Frühstück; oft auch wischt mit dem Rücken der Hand er die tränenden Augen Und mit zornigem Wort verflucht er den schuldlosen Herdrauch.

Vorwärts schreitet das Wert; und nicht mehr hüpfend wie früher, sondern schwer bewegt sich der Stößel in langsamen Kreisen. Da nun träufelt er auf vom Öl, dem palladischen, Tropfen, gießt auch sparsam dazu den kraftvoll wirkenden Essig und mischt wieder sein Werk, und wieder stößt er die Mischung. Dann erst geht er im Inneren des Mörsers mit zweien der Finger rings im Kreis und ballt das Getrennte zusammen zur Kugel; jetzt ist fertig die Schöpfung, nach Art und Namen Moretum.

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Antike Reibeschale mit Mörser aus dem Römershop.

Scybale scharrt indes auch emsig das Brot aus der Asche, welches warm in den Händen der freudige Simulus hinnimmt; dann auf den folgenden Tag vor des Hungers Sorge gesichert, fügt er in ähnliche Stiefel die Bein, und, bedeckt von der Kappe, spannt er in Joch und Seile die willig gehorchenden Farren, lenkt auf den Acker hinaus, und drängt in die Erde die Pflugschar.“

Römische Kräuterpaste nachgekocht

Die Kräuterpaste Moretum war für die Römer eines der wichtigsten Gerichte. Nicht nur auf dem Land gehörte es zum täglichen Essen und wurde deshalb immer für einige Tage im Voraus zubereitet. Die Römer aßen Moretum mit Brot. Es ist ein sehr typisches, einfaches, römisches Gericht.

Zum Nachkochen braucht man 0,25 kg harten Käse (z. B. Peccorino), zwei Knoblauchknollen, Koriander, Weinraute (vorsichtig nutzen, sehr intensiv!), Selleriegrün, Weinessig und Olivenöl. Die Knoblauchknollen in Zehen teilen, schälen und im Mörser zu einer Paste verreiben. Dann den Schafkäse dazu geben und einrühren.

Die kleingeschnittenen Kräuter dazu geben und mit Essig und Öl abschmecken. Essig und Öl nach und nach dazu geben, damit die Paste nicht zu flüssig wird. Aus der Paste kleine Kugeln portionieren und zu Brot reichen! Dazu einen leichten Wein

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