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Römer Lexikon A-Z

Münzen, Kult und Lararium für Gott Mercurius

Neptun
Kein anderer als der Meeresgott Neptun stand Mercurius zur Seite. Kupferstich von W. J. Blaeu via wikimedia.

Römischer Gott Mercurius

Da die Bedeutung des Seehandels für die Römer eine große Rolle spielte, stand nicht etwa eine weibliche Gottheit dem Handelsgott Mercurius zur Seite, sondern kein anderer als Neptun.

Schon in archaischer Zeit weihten römische Kaufleute den zehnten Teil ihres Gewinns den Göttern am Ara Maxima des Hercules. Der römische Gott Neptun der Meere und der Seeleute, geleitete die Schiffe über seine Elemente und Merkur war der Gott des Warentausches. Die Absicht hinter der Verbindung dieser beiden römischen Gottheiten war offensichtlich. Vielleicht aufgrund der ökonomischen Entwicklung, verordneten die sybillischen Bücher im Jahr 217 v. Chr. eine Änderung bei der Götterbewirtung und ordneten die Göttin Ceres, zuständig für die Feldfrüchte und den Ackerbau, der weithin hoch verehrten römischen Gottheit Merkur zu.

Der römische Gott Mercurius ziert römisches Geld

Als die Römer begannen, um 280/276 v. Chr. Bronzemünzen zu gießen, erschien als erstes Merkur mit geflügeltem Hut auf den Münzen. Rund fünfzig Jahre später verdrängte der römische Gott Ianus den Mercurius von den Bronzeassen und hatte sein Ebenbild bis in die Kaiserzeit auf den bronzenen Münzen.

Doch Merkur verschwand nicht etwa von den Münzen. Er wechselte lediglich auf den Sextans (entspricht 1/6 As).

Mercurius Kult hoch im Kurs

Lar_Muri_statuette_group_-_LarDer Kult um den römischen Gott Mercurius war unter den Römern extrem beliebt und entsprechend war seine Verbreitung. In Falerii veteres, einer Stadt nördlich von Rom, wurde zu Beginn des 20. Jhd. ein mittelrepublikanisches, antikes Merkurheiligtum archäologisch erschlossen.

Neben Fragmenten diverser Statuen aus Terrakotta fand man dort eine große Zahl von Weihegeschenken. In der faliskischen Sprache hieß der Gott Titos Mercus, hatte also einen Vornamen! Im archaischen Latein wurde Merkur auf Inschriften auch als MERQVRIVS genannt. Die religiöse Kunst der späten Republik und der Kaiserzeit bezeugen diese antiquierte Form der Namensgebung.

Merkur im Lararium der römischen Bürger

Künstlerisch trifft man den Handelsgott Merkur auch oft in den privaten Lararien der römischen Bürger an. Sicherlich! Denn alle wollten guten Handel! Nicht nur in Form von Statuetten war er in den Privathäusern heilig, sondern wurde zudem in Wandgemälden gehuldigt. Auch auf Schmuck, wie etwa der Gemme, einer Spange, mit denen die römischen Gewänder befestigt wurden, findet sich das Abbild vom römischen Handelsgott. Oft waren die dem römischen Gott Mercurius geweihten Altäre rund – runde Tempelformen dominierten ebenfalls beim Kult um die bei Vesta, die Diana und den römischen Gott Hercules.

Neptun Gott Mercurius