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Römische Frisuren – Haarpracht der Römer

Römische Frisuren

Römische FrisurenRömische Frisuren in der antiken Welt.

Der Durchschnitts Römer ging insofern mit der „Mode“, als er dem allgemeinen Trend folgte. Und das hieß bis ins 5. Jhd. v. Chr.: Man ließ die Haare einfach wachsen und lang herunter hängen. Die incompti capilli (ungekämmte Haare) galten als typische „Frisur“ der Frühzeit (Hor. C. I, 12, 41). Nachdem angeblich im Jahr 300 v. Chr. die erste Barbierstube in Rom eröffnet worden war, ging man regelmäßig zum Friseur, um die Haare „in Ordnung“ zu halten. Das heißt, man trug einer eher kurze, schlichte römische Frisuren, auf die man besondere Mühe wie das Kämmen nur an Feiertagen verwandte (Hor. C. I 15, 13 f.; Juv. XI 150).

Römische Frisuren kopiergeschützt ?

roemische maennerfrisur

In der Kaiserzeit fanden Männer es auch opportun, die Frisur des Kaisers nachzuahmen. Im 2. Jhd. wechselte die Mode unter den Kaisern von kurzem Haar zu längerem, lockigem Haar, bevor sie im 3. Jhd. zur Kurzhaarfrisur umschlug, die den Kopf fast kahl erschienen ließ. Männer gaben im Allgemeinen aber ihrer Frisur keine allzu große Beachtung.

Und bei römischen Frauen?

Bei den Frauen sah das ähnlich aus. Auch sie folgten in der Kaiserzeit den Frisuren-Moden der Damen des Palastes. In der Republik war jedoch eine schlichte Frisur eher gängig. Das lange Haar wurde gescheitelt oder ohne Scheitel nach hinten gekämmt und im Nacken mit einem Knoten (nodus) zusammen gefasst. Als typische Matronen-Frisur gab es zudem den von etruskischen Vorbildern entliehenen tutulus, bei dem das Haar mitten auf dem Kopf mit Hilfe einer Binde (vitta) zu einem mächtigen Bausch aufgetürmt wurde. „Falsche, aufgeputzte, gewellte und parfümierte Haare“ wiesen dagegen ihre Trägerin als „leichtes Mädchen“ aus.

Friseure der Damenwelt

ornatrix
Manuela Priess bei der Arbeit

Feine Damen gingen nicht zum Friseur. Sie hatten ihre eigenen ornatrices (Friseurinnen), die ihnen in zum Teil quälenden „Sitzungen“ die Haare machten. Je eitler eine Frau war, umso „gefährlicher“ lebten ihre Dienerinnen: Hysterische Ausbrüche über ein einziges, falsch sich lockendes Härchen, eine einzige sich lösende Nadel, steigerte sie zu körperlichen Attacken mit Haarnadeln oder Peitschen – angeblich keine Besonderheit. Kritisch wurde es, wenn das Brenneisen (calamistrum) ins Spiel kam.

Römische Frisur Trajanisch

Dies geschah mit dem Trend hin zur Hochsteckfrisur, wie sie unter den flavischen Kaisern zur Regierungszeit Trajans modern wurden. Dabei wurde mit Hilfe von Nadeln, Bändern und Perücken-Teilen ein geradezu furchterregender Lockenaufbau über der Stirn gebildet, der wie ein gewaltiger Turm mit mehreren Stockwerken wirkte.

Die hadrianische Zeit brachte wieder schlichtere Frisuren mit sich. Frisuren-Trends gaben aber nach wie vor die Kaiserinnen vor.

Zum Thema römische Frisuren kann ihnen im Detail auch Frau Manuela Priess sachkundig weiterhelfen.

Quellen zu römische Frisuren :
  • QQ: Plaut. Truc. 286 ff.;
  • Varro r. r. II 11, 10; LL V 129; ov. am. I 14; ars am. I 505 f.; III 137 ff.;
  • Sen. Ep. Mor. 114, 21; 115, 2; brev.
  • Vit. XII 3 f.;
  • Mart. I 23; II 66; III 43;
  • Juv. VI 486 ff.;
  • Apul. Met. II 8 f.;
  • Tert. Cult. Fem. II 6 f.

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2 Antworten auf „Römische Frisuren – Haarpracht der Römer“

Hi,
ich würde gerne mit Manuela Priess in Kontakt treten, finde aber keine E-Mail- Adresse. Könntet Ihr ihr bitte meine weiterleiten oder mir eine Kontaktmöglichkeit schicken?! Das wäre wunderbar!
Danke!
Beste Grüße,
Ulla

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