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Römische Götter | römischer Gott Silvanus

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Der römische Gott Silvanus.
(Creative Commons by Daderot via wikimedia commons).

Römischer Gott Silvanus

Als Vereinsgottheit war der römische Gott Silvanus sehr beliebt.

Vor allem während der Kaiserzeit erreichte der Kult des römischen Gottes Silvanus Aufschwung durch die Ausdehnung des Imperiums und durch die Angleichung fremder Wald- und Flurgottheiten.

Vor allem bei der ländlichen römischen Bevölkerung war der römische Gott Silvanus sehr beliebt und auch unter den römischen Soldaten. Die meisten Veteranenvereine benannten Silvanus als ihren Schutzgott und bezeichneten sich als collegia, cultores, sodalicia oder familiae Silvani.

In der Darstellung änderte sich hier der römische Gott Silvanus und wurde nicht mehr mit einem Schaffell bekleidet gezeigt, sondern in der feinen Toga der jeweiligen Vereine. Einzig der Hund als Attribut begleitet ihn auch in diesem Zusammenhang.

Kult: Römischer Gott Silvanus und zerstörerischen Kräfte

Die genaue Abgrenzung zwischen dem römischen Gott Silvanus und dem Gott Faunus ist seit jeher schwierig. Beide Gottheiten wurden mit den Stimmen in den Wäldern in Verbindung gebracht. In den meisten Fällen nannten die Römer solche Stimmen und andere unerklärliche Phänomene im Wald Fauni et Silvani. Denn beide waren als Wald- und Vegetationsgottheiten verehrt. Beide Götter wurden zudem in der antiken Literatur oftmals mit dem griechischen Pan gleichgesetzt.

Der wilde römische Gott Silvanus

Ab der Zeit von Horaz wurde Pan schließlich nur dem Faunus zugeordnet. Gemeinsam war den beiden Gottheiten das Zeichen des Ziegenbocks. Dieser spielte bei dem römischen Gott Silvanus nie eine Rolle. Silvanus trug stets sein Schaffell und als Opfertier kam die Ziege bei ihm nicht vor. Typische Opfertiere für Silvanus waren Widder und Schwein. Ein Schwein, das ein bestelltes Feld verwüstet hatte, wurde für Silvanus üblicherweise gejagt, erlegt und Silvanus noch an demselben Tag geopfert. Frauen und Kinder waren vom Kult des Silvanus ausgeschlossen, da man glaubte, dass der auch als wild angesehene Gott diese rauben wolle. So riefen die Römer auch Gottheiten wie Deverra, Intercidonia oder Piluminus an, um die zerstörerische Kraft des Silvanus abzuwenden.

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Hain für den römischen Gott Silvanus bei Caere

In der Nähe der etruskischen Stadt Caere, dem heutigen Cerveteri, besaß der römische Gott Silvanus einen ihm geweihten Hain. In Rom selbst hatte er keinen großen Tempel. Dies hing damit zusammen, dass der römische Gott Silvanus hauptsächlich im heimischen Privatkult geehrt wurde. Auch im römischen Staatskalender tauchte Silvanus nicht auf. Jedoch hatte er in Rom einen kleinen Tempel in der Regio V sowie einen gemeinsamen mit dem römischen Gott Hercules in der Regio XII.