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Pantheon - Götter Römer Lexikon A-Z

Römische Götter: Honos & Virtus

Aureus-Honos
Römische Münze; via wikimedia commons.
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Der römische Gott Honos

Die römische Gottheit Honos war im antiken Rom die Personifikation des kriegerischen Ruhms. Für den römischen Gott Honos waren in Rom gleich mehrere Tempel erbaut. Den ältesten dieser Tempel stiftete im Jahr 233 v. Chr. Quintus Fabius Maximus während des Krieges gegen die Ligurer.

Zur gleichen Zeit erschienen Personifikationen der römischen Tugenden unter den Göttern wie zum Beispiel Iuventas, die Jugend, Honos, die Ehre, Virtus, die Mannhaftigkeit, Victoria, der Sieg und Mens, die Vernunft. Meist wurde Honos zusammen mit Virtus verehrt. Im Jahr 210 v. Chr. führte dies zu einem Einspruch der Priester des Pontifikalkollegiums gegen die Pläne von Marcus Claudius Marcellus, einen gemeinsamen Tempel für die beiden Gottheiten zu errichten. Als Problem sahen sie, dass man sich bei einem Wunder nicht entscheiden könne, welchem der beiden Götter Opfer gebracht werden müsse. Marcellus ließ also einen eigenen Tempel für Virtus errichten. Doch in den Tempel des Honos konnte man nur durch diesen Tempel gelangen. Finanziert wurden die Tempel für die beiden römischen Gottheiten aus der Beute der Eroberung von Syrakus und den Feldzügen gegen die Kimbern und Teutonen. Feiertag für die römischen Götter Honos und Virtus war gemeinsam am 29. Mai. Am Tempel von Honos und Virtus begann der jährliche Paradezug der römischen Ritterschaft. Ein Brauch, der bis ins 4. Jhd. begangen wurde.

Aureus-Honos

Römische Gottheit Virtus

Virtus ist die im antiken Rom göttlich verehrte Personifikation der Tapferkeit römischer Soldaten. Die Verehrung der Virtus (lateinisch Tugend, Mut und römische Kardinaltugend) ist eng mit Honos, dem Gott der Ehre verbunden. Die Gottheiten wurden- wie schon erwähnt – meist gemeinsam verehrt. Marcellus jedoch gelobte während seines Konsulats im Jahr 222 v. Chr. einen eigenen Tempel für Virtus, der dann jedoch erst im Jahr 205 v. Chr. eingeweiht wurde. Der Tempel zu Ehren des Tapferkeitsgottes war baulich verbunden mit einem bereits früher errichteten Tempel des Honos an der Porta Capena, in den man nur durch den Virtus-Tempel gelangte. Ein weiterer Tempel für Honos und Virtus wurde vor der Porta Collina von Scipio Aemilianus nach dessen Eroberung Numantias im Jahr 133 v. Chr. erbaut. Ein dritter Tempel zu Ehren der Götter wurde schließlich von Gaius Marius aus der Beute aus dem Sieg über die Kimbern errichtet. Er stand dort, wo später der Titusbogen erbaut wurde.

Die Verehrung der Gottheit Virtus im Wandel der Zeit

In der Kaiserzeit verlor der Kult der dea Virtus unter Augustus allmählich an Bedeutung. Dennoch wurde er für soldatische Tapferkeit im traditionell-römischen Sinn aufrecht erhalten. Noch im 4. Jhd. wurden der Gottheit Virtus zu Ehren Spiele abgehalten. Der Tempel der Virtus und des Honos waren Ausgangspunkt für die Parade der römischen Ritter, die jedes Jahr am 15. Juli gefeiert wurde. Ihre Darstellung ist sehr vielfältig. Auf Münzen ist sie als Matrone, als Greis oder Mann zu sehen. Die römische Gottheit Virtus war mit einem Speer und einem Gladius bewaffnet oder nur mit einem Brustharnisch oder Umhang bekleidet. Auf dem Kopf trug sie meist einen Helm. Eine goldene Statue der Göttin wurde übrigens nach der Eroberung Roms durch den Gotenkönig Alarich I im Jahr 410 symbolisch eingeschmolzen!