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Römische Kaiser | Domitian aus dem „Granatapfel“

Domitian
Römischer Kaiser Domitian

Kaiser Domitian: Friedenszeit und erdolcht!

Domitian wurde am 24. Oktober 51 in Rom als Sohn Vespasians geboren. Er wuchs in einem Stadtviertel auf, dass man als „Granatapfel“ bezeichnete („Malum Punicum“). Er genoss keinerlei höfische Erziehung. Zeit seines Lebens litt er sehr unter einem Minderwertigkeitskomplex.

Der Kaiser gab einige neue Bauwerke in Auftrag, darunter einen Ehrenbogen für seinen Bruder Titus, ein großes Stadium mit der Kapazität von 30.000 Menschen, das Forum Transitorium, die Gentis Flaviae (ein Grabmonument der Flavier), die er nach dem Brand in Rom nun wegen freier Flächen bauen konnte. Als Primus siegreich in Rom einzog, erwies er Domitian die Referenz des Kaisers. Mit Mucianus übte Domitian bereits die Herrschaft aus, bis sein Vater Oktober 70 n.Chr. eintraf.

Kaiser Domitian – Erfinder von Foltermethoden

xi domitianDomitian bestieg im September 81 n.Chr. gleich nach dem Tode seines Bruders den Thron. Dabei reiste er genau zur rechten Zeit nach Rom, um den Tod seines Bruders abzuwarten und sorgte damit dafür, dass die Opposition nicht zum Handeln kam.

Domitian brachte dem Reich folgende Neuigkeiten: Er stellte die Kastration junger Männer unter Strafe und auch die Homosexualität vieler Senatoren. Außerdem regierte er zunehmend als Alleinherrscher, da er sich nicht um die Ansinnen der Senatoren scherte. Er ließ viele hinrichten, wenn sie sich ihm widersetzten. Er erfand auch viele Foltermethoden.

Kein Sieg über germanische Stämme für Kaiser Domitian

Domitian führte in Germanien Krieg gegen die Chatten, doch das nicht sehr erfolgreich, sodass man ihn deswegen verspottete. Dabei verleibte sich das Reich die „agri decumates“ ein (ein Gebiet zwischen Oberrhein und oberer Donau). Das Reichsgebiet wurde bis Lahn und Main erweitert. Im Jahre 85 n.Chr. drangen die Daker in römisches Gebiet ein. Mit dem Sieg von Tettius Iulianus bei Tapae (unweit der dakischen Hauptstadt Sarmizegethusa) 88 n.Chr., konnte Domitian Gespräche mit Decebalus führen. Außerdem waren seine Feinde später Markomannen und Quaden, und zudem später die Lazygen.  Ihm gelang jedoch nie ein entscheidender Sieg gegen die germanischen Stämme.

Frieden herrschte zu Zeiten des Kaiser Domitian – Minerva-Kult!

Desweiteren versuchte Domitian ganz Britannien zu erobern (ganz Caledonien). Er gewann die Schlacht am Mons Graupius (vermutlich Bennachie in der Grafschaft Aberdeen), doch konnte trotz allem nicht als großer Feldherr bezeichnet werden.

DomitianDie Dynastie der Flavier endete nach 27 Jahren und ein weiterer Bürgerkrieg wurde verhindert, als man den greisen Nerva auf den Thron setzte. Während seiner Herrschaft herrschte Frieden im Reich. Seine Verwaltungsreformen sind im Nachhinein gesehen auch nicht falsch gewesen, sondern stärkten das Reich.

Darunter lässt sich seine Heeresverwaltung anführen, bei der jeder Centurion nun anhand eines Nachweises über Versetzung, Beförderung und weitere personelle Konsequenzen durch den Kaiser bewertet wurde. Domitian wird in seinen Grundauffassungen als durchaus religiösen Menschen mit Prinzipien gesehen. Er war wie besessen vom Kult der Minerva.

Die Führer der Konspiration waren Stephanus und der kaiserliche Kammerdiener Parthenius, die eine Verschwörung gegen Domitian anfingen. Der Kaiser wurde schließlich, wie einer seiner Verschwörer, erdolcht.