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Römische Kaiser | Vitellius

Kaiser Vitellius
Römischer Kaiser Vitellius

Kaiser Vitellius

Vespasian folgt Kaiser Vitellius nach und bereinigt den Bürgerkrieg, sodass Vitellius als letzter der Kurzzeitkaiser des Bürgerkriegs gilt.

Geboren wird er als Aulus Vitellius am 7. oder 24. September 12 oder 15 n.Chr. und wird am 20. Dezember 69 n.Chr. auf dem Forum in Rom ermordet. Vitellius zeichnet sich dadurch aus, dass er viel Alkohol trank und sehr übergewichtig war. Sein Vater war Konsul und ein wichtiger Berater des Kaisers Claudius und arbeitete mit ihm als Kollege im Zensoramt mit.

Vitellius weilte auch mit Tiberius in Capri. Er wurde schließlich Konsul und Prokonsul von Africa. Dieser wurde nach Niedergermanien als neuer Befehlshaber der Rheinarmee geschickt. Offensichtlich hielt man ihn für einen schlechten Feldherrn, und Galba wollte so verhindern, dass die Rheinarmee zum großen Machtfaktor heranwächst. Am 1. Januar 69 n.Chr. schworen die Truppen in Niedergermanien schließlich auch nicht mehr Galba die Treue, sondern proklamierten Vitellius als Kaiserkandidaten. Dann taten dies auch die Provinzen und die Stadthalter von Britannien, Gallien und Raetien, der gesamte nordwestliche Teil des Reiches.

viii VespasianVitellius blieb in Germanien um neue Truppen auszuheben, wohingegen seine Truppen bis 200 km Richtung Italien gezogen waren. Während dieser Zeit endete bereits Galbas Herrschaft und Otho folgte ihm nach. Vitellius‘ Truppen marschierten getrennt und vereinigten sich nach der Alpenüberquerung erst in der Poebene.

Otho’s Truppen wurden vernichtend geschlagen durch Vitellius und er begab sich nun nach Rom, wo auch die Hauptstadt einen Treueeid auf ihn leistete. In Lugdunum stellte er den Soldaten seinen siebenjährigen Sohn Germanicus vor, der eine neue Dynastie gründen sollte.

Seine Truppen forderten nun noch mehr Mitbestimmung. Also ersetzte er die Prätorianergarde und die städtischen Truppen durch Rheinarmee-Truppen.

Doch im Osten des Reiches konsolidierten sich manche Truppenverbände und Statthalter nicht mit Vitellius, und stellten Titus Flavius Vespasianus als Gegenkaiser. Dieser plante die Invasion in Italien unter Mithilfe mit Mucianus. Dieses Unternehmen wurde von anderen Kommandanten unterstützt. Die Invasion kam nach der Überquerung der Iulischen Alpen in Gang und endete siegreich im Oktober 69 in der zweiten Schlacht von Cremona. Vier Tage lang wüteten die Sieger, brandschatzten, plünderten und töteten alles und jeden, was ihnen möglich war.

Dann schloss sich die misenische Flotte den Aufständischen an und die Bataver ebenso.

Außerdem liefen am 17. Dezember 69 bei Narnia seine Truppen kampflos zum Gegner über. So wurde Vitellius schließlich gestellt und von den Aufständischen hingerichtet (schließlich wurde er in den Tiber geworfen), obwohl er zuerst nach Campanien fliehen wollte (und sich deshalb zuvor verkleidete).

Vitellius war bekannt wegen seiner ausschweifenden Feste und wird dennoch in Anbetracht seiner Regierung als positiv bewertet und der Senat akzeptierte ihn auch als Herrscher.