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Römische Kleidung: Tunika selbst gemacht!

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Eine Tunika wie diese ist rasch selbst genäht, gibt es jedoch auch schon fertig im Römershop!

Tunika selbst gemacht:

Die übliche römische Kleidung war die Tunika. Die Tunika wurde aus sehr feinem Wollstoff oder Leinen genäht und bestand eigentlich aus zwei zusammen gefügten Rechtecken.

Da für den Schritt die Weite nötig war, entstanden „Scheinärmel“ – tunica dalmatica. Später wurden die Ärmel extra angenäht – tunic manicata. Männer trugen sie mit Gürtel etwa knielang, Frauen bis zum Boden. Die Tunika war oft doppelt getragen, eine leichte Variante für drunter, ein festeres Gewebe obenauf. Beide konnten verziert sein mit Borten, Stickereien oder eingewebten Mustern.

Die Tunika bestand ursprünglich, wie der griechische Chiton, aus zwei rechteckigen Stoffstücken, von denen das hintere etwas länger war als das vordere, und wurde nur auf den Schultern mit Hilfe von so genannten Fibeln zusammen gehalten. Beliebter jedoch war die an den Schultern und den Seiten zusammengenähte Tunika. Sie war aus Wolle gefertigt und anfangs ohne Ärmel. Später wurden kürzere Ärmel üblich. Sie wurde über den Hüften durch einen Gürtel zusammen gehalten und reichte bei Männern bis unter die Knie, bei Frauen bis zu den Knöcheln. Römische Bürger trugen bei besonderen Anlässen über der Tunika die Toga, Matronen eine Stola. Gegen Kälte oder aus modischen Gründen trugen Römer auch mehrere Tuniken übereinander.

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Stoffe in exzellenter Qualität zum Nähen einer römischen Tunika finden Sie im Römershop des Forum Traiani.

Viele bunte Tunika

Soldaten trugen weißwollene Tuniken, Hauptleute rote. Abbildungen bestätigen dies. Die Soldaten der Marine (classis) trugen blassblaue Tuniken, nautische Offiziere dunkelblaue. An der Tunika der Senatoren war in der Mitte von der Brust bis zum unteren Saum ein breiter Purpurstreifen angewebt (tunica laticlavia). Die der Ritter war durch zwei schmale Purpurstreifen ausgezeichnet (tunica angusticlavia), doch trugen sie zur Kaiserzeit auch die tunica laticlavia. Die Triumphatoren trugen Purpurtuniken, auf deren Saum Palmen in Gold gestickt waren (tunica palmata). Die einfarbige, unverzierte Tunika (tunica recta) erhielten die Jünglinge zugleich mit der toga virilis und Frauen, wenn sie heirateten, als Brautkleid von ihren Eltern. Dieses Brautkleid sollte nach alter Sitte von der Braut selbst gewoben sein – dieser Brauch wurde aber gegen Ende der Republik nur noch selten geübt.

Der Römer edler Twill

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Grober Wollstoff aus dem Römershop.

Hier nun die Nähanleitung für eine Unter- und Obertunika:

Gebraucht werden 100-prozentiges Leinen für die Untertunika und 100-prozentige Wolltuche für die Obertunika.

Der Basiszuschnitt für einen Mann: Mitte Oberarm zu Mitte Oberarm + 40 cm (für den Ärmel) = Stoffbreite. Schulter bis knapp unter das Knie = Stofflänge.

Basiszuschnitt für die Frau: Ellbogen zu ellbogen + 30 cm Stoffbreite; Körpergröße von der Schulter bis zum Boden = Stofflänge. Zudem benötigt man Nähzeug.

Wie’s gemacht wird: Zuschneiden und Halsausschnitt als U-Boot-Ausschnitt säumen (Kopfumfang plus ein paar cm für Nase und Ohren). Schulternähte schließen und mit Gürtel anziehen, um die Ärmellänge anzupassen. Offene Ärmel an der Schulter annähen. Seitennähte an der Achsel beginnend schließen und Ärmel und Saum säumen. An der Achsel beginnen! Sonst verzieht sich der Stoff. Falls sich die Stofflagen um einige cm verschieben, kann dieses an Saum oder Ärmel leicht ausgeglichen werden.

Und schon ist die römische Tunika fertig zum Tragen! Gürtel gibt es übrigens auch auf den Seiten des Römershops des Forum Traiani. Stöbern Sie doch ein wenig!

Viel Freude dabei wünscht: Ihr Team vom Forum Traiani

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