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Römische Liktoren: Wer war das?

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Römische Liktoren trugen eine Toga. Via wikimedia commons by Giovanni Dall’Orto.

Wer waren römische Liktoren?

Römische Liktoren waren römische Bürger und vor allem Freigelassene. Sklaven durften den Dienst nicht erfüllen. Rechtlich gesehen waren die Lictores Magistratsdiener, so genannte apparitores. Im Rang standen sie nach den scribae (Bürovorstehern) an zweiter Stelle vor allen anderen Amtsdienern.

Römische Liktoren wurden vom Staat ausgewählt, ausgerüstet und besoldet. Aus einer Inschrift ist bekannt, dass die römischen Staatsdiener ein Gehalt von 600 Sesterzen im Jahr verdienten. Der unmittelbar beim Magistrat gehende Liktor hieß lictor primus oder lictor proximus. Als sichtbare Repräsentanten der römischen Staatsgewalt trugen sie in Rom die Toga und im Feld einen Kriegsmantel. An Tagen öffentlicher Trauer trugen sie schwarz und ihre Rutenbündel mit der Spitze nach unten.

Liktoren waren der Ursprung der römischen Prätorianer-Garde

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Die Normalkleidung der Römer war die Tunika.

Die römische Prätorianer-Garde gibt es erst seit der Zeit von Kaiser Augustus. Ihren Ursprung hatte sie in der persönlichen Leibwache der Konsuln, den Liktoren – also in der republikanischen Zeit. Die erste Prätoriner-Garde wurde während der Belagerung von Numantia von Scipio Aemilianus geschaffen, etwa 138 v. Chr. Sie war fünfhundert Mann stark und ihr Name leitete sich von Praetorium, einer der beiden Hauptstraßen eines Legionslagers her. Bis zum Ende der Republik hatte jeder römische Feldherr eine Prätorianer-Garde. Kaiser Augustus jedoch verlieh ihr jene Gestalt, welche die Prätorianer-Garde sie bis zu ihrer Auflösung annahm.

Die römische Prätorianer-Garde

Eine römische Prätorianer-Garde bestand nun aus neun Kohorten, also aus rund 4.500 Mann, und hatte exklusiv die Aufgabe, den Kaiser zu schützen. Der Garde stand ein Prätorianer-Präfekt vor, der zumeist aus dem Ritterstand stammte. Drei der neun Kohorten wurden direkt in Rom stationiert und die anderen in Städten rund um Rom. Später gab es nur noch einen Prätorianer-Präfekten, dem das Kommando über alle Truppen in Italien sowie zivile Aufgaben, etwa die Gerichtsbarkeit, oblagen. Während der Abwesenheit des Kaisers übernahm der römische Prätorianer-Präfekt den Vorsitz über den kaiserlichen Rat.

Kaiser Diocletian verlieh dem Römischen Reich schließlich neue Verwaltungsstrukturen und teilte das gesamte Gebiet in vier Präfekturen auf, an deren Spitze je ein Prätorianer-Präfekt stand. Auch die Anzahl der Kohorten veränderte im Laufe der Zeit. Die Zahl der römischen Kohorten wurde sodann auf zwölf Kohorten, zirka 6.000 Mann, erhöht. Kaiser Domitian fixierte die Anzahl schließlich auf zehn römische Kohorten. Diese Zahl blieb zunächst konstant, bis die Prätorianer-Garde von Kaiser Konstantin im Jahr 312 ganz aufgelöst wurde.

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