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Römer Lexikon A-Z

Römische Schiffe

Römisches Weinschiff aus Neumagen
Römisches Weinschiff aus Neumagen

Die Triere oder Trireme – römische Schiffe

Eine Triere oder Trireme bezeichnet einen römischen Dreiruderer und war etwa 40 m lang und 6 m breit. Die Segelfläche einer Triere betrug etwa 150 m². Die längsten Riemen („Ruder“) waren über 4 m lang.

Jede Triere besaß einen Rammsporn („rostrum“), mit dem man andere Schiffe rammte und ihre Bordwand aufriss. Dieser Fortsatz konnte abbrechen, ohne dass dadurch das eigene Schiff beschädigt wurde. Der Rammsporn wurde erstmals 536 v.Chr. bei dem Seesieg gegen die Phokäer im Bericht des Herodot (I 166) erwähnt. Zuvor wurde jedoch das gegnerische Schiff manövrierunfähig gemacht.

Carole Raddato TS Schiff-Grafitti
Schiff Graffiti mit Ramsporn
picture by Carole Raddato

Der Einsatz des Rammsporns erforderte eine gut trainierte Rudermannschaft und geriet im 4. Jhd. n. Chr. wieder in Vergessenheit, als man Wurfgeschosse einsetzte bzw. als man die Schiffe mit Eisen panzerte (so wie bei der Schlacht von Actium). In den Punischen Kriegen (so 260 n.Chr. vor Sizilien) setzte man auch Enterbrücken ein, mit einer 12 m langen drehbaren Laufbrücke, die man auf das gegnerische Boot fallen ließ und über die dann die Römer auf das feindliche Schiff gelangten.

Thraniter, Zygiter und Thalamiter sind die Bezeichnungen für den jeweiligen Ruderer. (Thraniter außen oben, Zygiter innen oben und Thalamiter unten).
Vor jedem Gefecht wurde das Segel eingeholt und der Mast umgelegt. Das Schiff erreicht Geschwindigkeiten von 9 Kilometern in der Stunde. So legt die Triere des Monodoros (Admiral des Pompeius) am Tage 100 Kilometer zurück.

Entscheidend aber bei dieser Schiffsart, dass sie keinen hohen Seegang oder einen Sturm erträgt, ohne Schiffsbruch zu erleiden, da die Bordwand des Schiffes nicht sehr hoch ist. Deshalb setzte man dieses Boot auch nur in Landnähe ein. Es wurden mehr Schiffe durch Schiffsbruch im Sturm versenkt, als bei Gefechtshandlungen.

Andere Schiffe sind zum Beispiel die „corbita“ (ein römischer Frachter der Kaiserzeit), ein Zweimastschiff mit Kranbalken und dreieckigen Topsegel, oder ein römischer Zweiruderer (sog. „Bireme“). Das Weinschiff eines Weinhändlers aus Neumagen ist auf seinen Grabstein gemeiselt worden und bezeugt auch, dass der Gütertransport über Wasser sehr beliebt war.

Ein tolles Museum zur römischen Schifffahrt finden sie in unserer Museumsübersicht unter Mainzer Museum

Quelle: „Die Welt der Römer“, Aschendorff Verlag