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Pantheon - Götter Römer Lexikon A-Z

Römischer Glaube: Der Wille der Götter

Griechische Götter Tempel
Antiker Götter-Tempel by Carole Raddato.

Römischer Numen – der Wille der antiken Götter

Die ursprüngliche römische Religion und der Glaube der Römer hatte keine Mythologie, kein Pantheon, kein Jenseits und keine ewige göttliche Wirklichkeit. So trat für die Römer die persönliche Gottheit (deus), mit ihrem eigenen Willen hinter dem göttlichen Willensakt (numen) zurück.

Im Glaube der Römer konnte sich der göttliche Willensakt in allen Dingen, in Lebewesen, natürlichen und gesellschaftlichen Vorgängen und sogar in Handlungen äußern. Die Römer glaubten, ihre Gottheiten seien allgegenwärtig. Sie würden jedoch erst sichtbar im Willensakt, in denen sie durch die Natur oder durch Menschen wirken. Zudem zeigten sich die römischen Götter in Willensbekundungen und Unheilzeichen, welche von den Gläubigen gedeutet werden mussten. In Person traten römische Götter nur äußerst selten auf.

Glaube und Religio

Der Begriff der Religion, im Lateinischen religio, leitet sich von dem lateinischen Wort „religere“ ab, was so viel heißt wie „etwas wie zuvor beachten“. Der Begrifft bezeichnet die gewissenhafte Beachtung traditioneller kultischer Bräuche, welche den Bezug zwischen Göttern und Menschen herstellen. Um dies zu erreichen, erfüllten die Römer pünktlich und anständig die rituellen Pflichten (cultus) und erfüllten so das von den Göttern erwünschte. Die Götter erbrachten im Gegenzug ihre Leistung. Die Römer waren pragmatische Menschen. Sie verstanden ihr Verhältnis zu den Göttern und ihren Glaube als eine Art Handel (commercium). Das Prinzip lautete: Ich gebe, damit du gibst, do ut des. Die Religio Romana war infolge dessen die Gesamtheit der gängigen Kultpraxis, die Menschen und Götter verband.

Superstitio und pietas – Das Aber im Glaube und Frömmigkeit

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Da die Römer traditionell Religion als Kultfrömmigkeit ohne verpflichtende innere Anteilnahme, persönliche Hingabe oder Vermutungen über die Gottheit verstanden, war für sie der Gedanke, Religion als Bekenntnis oder persönliche spirituelle Erfüllung zu betreiben, reiner Aberglaube, so genannter superstitio. Dass jedoch bei vielen Römern spätestens ab dem 2. Jhd. n. Chr. dennoch religiöse Gefühle entstanden, zeigt sich am umgreifenden Mysterienkult und später natürlich auch am Siegeszug des Christentums. Die römische Religion kam jedoch auch nicht ohne Frömmigkeit, der so genannten pietas aus. Dogmatik war diese nicht. Eher beschränkte sich die Frömmigkeit in der römischen Religion auf den inneren Antrieb pflichtgemäßer Kulthandlungen gegenüber den Göttern.

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