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Römer Lexikon A-Z

Römischer Handel weltweit

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Römischer Handel per Schiff
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Römischer Welt-Handel

Richtig gelesen! Schon zu Zeiten der Römer gab es einen Welthandel. Denn die Römer begnügten sich nicht mit dem, was ihnen der Binnenhandel bot, sondern kauften schon in der Antike Luxusgüter aus China ein – da hat sich scheinbar nicht viel geändert … Araber, Inder und Serer – also Chinesen – waren die wichtigsten Außenhandelspartner des Römischen Reiches.

Das, was die Römer zwischen den Provinzen, also von Syrien bis Spanien, von Britannien bis zur Sahara und vom Nil bis zum Schwarzen Meer nicht beschaffen konnten, importierten sie zu immensen Preisen, wie der ältere Plinius die Verschwendungssucht seiner Zeitgenossen in den 70-er Jahren des ersten Jahrhunderts beklagt: „Nach den niedrigsten Schätzungen entziehen Indien, die Serer und die Halbinsel Arabien unserem Staate alle Jahre 100 Millionen Sesterzen: so viel kosten uns Luxus und Frauen!“ – Die Preise der Waren aus den fernen Landen konnten sich auf dem Weg vom Erzeuger zum Verbraucher zu Zeiten der Römer bis zu verhundertfachen!

Der Frieden diktiert den Luxus

Ausgedehnte Handelbeziehungen zwischen dem Imperium und dem Orient und Ägypten gab es schon länger. Doch während der römischen Kaiserzeit wurden diese zunehmend ausgebaut. Die Römer bauten dabei auf traditionsreichen Grundlagen und jahrhundertealten Straßen ihren Außenhandel aus. Auch waren sie erfinderisch, was alternative Transportwege anging. Vor allem aber war eine lang anhaltende Friedenzeit gute Voraussetzung für wirtschaftliche Stabilität und inneren Wohlstand, die bei großen Teilen der Bevölkerung das Verlangen nach Produkten aus dem fernen Süden und Osten schürten. Zudem hatten die Bürger des antiken Roms die Mittel für ihren Luxus. Rom schuf, speziell in der römischen Kaiserzeit, einen Markt für die Waren aus den fernen Ländern, den es in dieser Form zuvor noch nie gegeben hatte.

Römischer Handel international

Römischer Handel importierte hauptsächlich Rohstoffe und exportierte Fertigprodukte. Besonders wichtig waren dabei die Edelmetalle Gold und Silber, welche die Römer kauften, wo immer sie sie erhielten. Indien lieferte etwa Kupfer und ein berühmtes, nicht rostendes Eisen. China lieferte zum Beispiel Seide als Faden oder Stoff, Baumwolle roh und verwoben, auch in besonders feiner Qualität als Musselin. Wolle, Häute, Pelze und Felle kamen auf dem Dekorations- und Bekleidungssektor hinzu, gelegentlich wurden die Gewänder, Tücher, Borten und Gürtel auch als fertige Waren von den Römern importiert.

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