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Römer Lexikon A-Z

Römischer Kitt, gibt es sowas?

Es ist kaum zu glauben, doch es gibt ihn, ein römische Mittel zum Abdichten, den antiken Kitt.

Plinius der Ältere ( XXXVI,181) beschreibt die Herstellung wie folgt:
„Maltha bereitet man aus frischem Kalk. Der Klumpen wird mit Wein gelöscht, dann mit Schweinefett und Feigen zerstoßen. Diese beiden Zusätze sind ein doppeltes Löschmittel. Maltha ist der allerzäheste Stoff und übertrifft die Härte sogar an Stein. Was man mit Maltha behandeln will, wird zuerst mit Öl eingerieben.“

Auch Palladius (4. Jhr.n.Chr., de re rust, I,17) bezeichnet Maltha als ein Mittel zum Abdichten von Rissen und Löchern in Brunnen, Fußböden, Zisternen und Fischbecken, sowie für Risse in Wänden.

Die Herstellung beschreibt er so:
„Flüssiges Pech und Talk (Schmierfett) werden über dem Feuer zusammen geschmolzen; nach dem Erkalten der Mischung wird mit Kalk eine streichfähige Paste zubereitet, die eine feste Kittmasse bildet.“
Juvenal (V,48) berichtet sogar davon das „sulphure solent vitrum solidare, id est maltare“, man festigte Glas mit Maltha indem man es damit bestricht und benutze es sogar zum kitten von zerbrochenem Glas „fracta vitrea vasa maltantur is est solidantur“.

Ganz nebenbei:
Maltha ist auch die Bezeichnung für ein Wachsgemisch der Schreibtafeln, auch wenn die Zusammensetzung ein wenig anders ist.

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