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Römer Lexikon A-Z

Römischer Triumph: Logistische Herausforderung!

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Teller mit einem antiken Triumphzug, von Francesco Grue, Castelli um 1645 (User:FA2010 via WikiCommons).

Römischer Triumph: Die Einflüsse auf den Antike-Zug

Das Griechisch-Hellenistische hatte Einfluss auf den römischen Triumph, was allein schon das Wort pompa (gr. pompe für Prozession/Festzug) bezeugt.

Auch die Organisationsmuster des Triumphs übernahmen die Römer aus der Tradition. So übernahmen die Römer etwa Elemente aus einem im Jahr 271 v. Chr. gefeierten Sieg von Ptolemaios Philadelphos im Ersten Syrischen Krieg.

Dieser zog im Triumph mit einem Festzug durch Alexandria. Auf einem Elefantenwagen prangten ein goldenes Bild Alexanders des Großen zwischen den Statuen der Nike und Athena.

Als die römischen Triumphe immer pompöser wurden, wurde dies in der späten Republik in Rom übernommen. Pompeius wollte gar in einer Elefantenquadriga triumphieren! Auf den Münzen der Römer erschien auch Victoria mit Elefanten. Die Tiere galten übrigens in der antiken Symbolik als Lichtbringer und personifizierten die Ewigkeit – vermutlich aufgrund ihres hohen Alters.

Der römische Triumph als logistische Herausforderung

Drei Faktoren spielten für die Organisation eines Triumphzuges eine entscheidende Rolle: Da war zunächst einmal die Jahreszeit und das Wetter. Dann spielte natürlich die Anzahl der Teilnehmer eine Rolle und auch die Zahl der mitgeführten Beutestücke. In der Regel dauerten die Triumphe nur einen Tag. Ein dreitägiger Triumph, wie es sie ebenfalls gab, war da sicherlich von der Organisation her eine ganz andere Aufgabe! Der traditionelle Weg des Zugs vom südlichen Marsfeld bis zum Capitol war zirka eine Strecke von 3,5 Kilometer. Mit der Ausweitung Stadtgrenze und dem Einbezug des Circus Flaminus wurde der Weg auf vier Kilometer verlängert. Zirka vier Stunden dauerte der Zug durch die Straßen.

Logistik rund um römische Triumph-Züge: Oha!

Bei mehrtägigen Veranstaltungen wurde der Zug jeden Tag mit anderen Inhalten veranstaltet. An einem Tag wurden etwa nur Wagenladungen von eroberten Waffen dem Publikum vorgeführt. An einem anderen Tag kamen die Beuten in Form von Statuen und Bildnissen hinzu. Wie bei einer modernen Prozession oder einem Karnevalsumzug durch eine Stadt mussten hier verschiedenste organisatorische Dinge bedacht werden: Besucherzahlen, Zuggeschwindigkeit, Personensicherheit, Verpflegung, Räume für die Bereitstellung der Requisiten und etwa eine Auflösungsordnung.

Am einfachsten war die Organisation der Strecke, denn diese verlief immer als Startpunkt vom südlichen Marsfeld über die Märkte zwischen Capitol und Tiber. Und zu Zeiten der Republik, da das Marsfeld noch kaum verbaut war, gab es für die Aufstellung des Zuges genügend Platz. In der Kaiserzeit sah es da schon ein bisschen anders aus, denn die Pferde beanspruchten vor allem immer mehr Raum. Beim Aemilius-Triumph sollen zum Beispiel rund 3.000 Zugtiere, 1.500 zweirädrige Wagen und 3.000 Mann Wagenbegleitung am römischen Triumph teilgenommen haben!

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