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Römischer Triumphator: „Triumphe!“

Triumphbogen
Römischer Triumphbogen, Augustusbogen (Aosta-Tal, Italien) by Lysippos via wikimedia commons (free licence).

Der römische Triumph – das Zeremoniell zu Ehren Iuppiters

Am 13. September 507 v. Chr. wurde der Iuppiter-Tempel geweiht, der seither eine große Rolle bei den römischen Triumphzügen spielte. Im Mittelpunkt der Zeremonie stand eine von König Tarquinius Priscus beim Bildhauer Vulca von Veii in Auftrag gegebene Statue aus roter Terrakotta.

Auch die Giebel und die drauf abgebildeten Quadrigen wurden aus diesem Ton gefertigt. Der römische Triumphator verkörperte in seiner zeremoniellen Aufmachung stets die Attribute des höchsten römischen Gottes, die insignia Iovis. Überliefert ist allerdings nicht, ob der Triumphator Iuppiter nur ähnlich sehen sollte oder ob er gar mit ihm gleichgesetzt sein sollte.

Römische Triumphator: Ihre Gebräuche

Der Ornat verlieh dem Triumphator jedenfalls eine Königsrolle. Und als rex (König) und Iuppiter war der Triumphator Glücksbringer und Kraftspender für das Volk. Zahlreiche Amulette und zum Beispiel der Sklave mit dem Kranz, den er über dem Haupt des Triumphators hielt, schützten den römischen Triumphator vor Unheil. Der Ausruf „triumpe!“ diente traditionell übrigens dazu, das Escheinen des Gottes zu erflehen. Wenn ein römischer Triumphator Kinder hatte, durften sie vorne auf dem Wagen mit fahren. Die größeren Kinder durften sogar, wie etwa beim Flavier-Triumph auf den Quadrigapferden reiten! Die Ehefrauen fuhren in einem Wagen hinterher.

Religiöses beim Triumph: Vogelflug!

Noch vor dem Feldzug erkundete der Feldherr mit Hilfe der Auguren stets den Willen der Götter. Zur Befragung dienten in der Regel das Verhalten der heiligen Hühner, extispicium (Eingeweideschau) oder das auspicium, die Beobachtung des Vogelflugs. Gab es gar zwei Consuln, die sich in einem Krieg gleichzeitig den Triumph verdienten, galt die Regel, jenem Magistrat den Triumph feiern zu lassen, der am Tage der Schlacht das auspicium für sich stehen hatte. Dies zeigt eindeutig, wie hoch der religiöse Faktor bei den Triumphal-Zeremonien war. Der Sieges-Lorbeer war zudem nicht einfach ein „Siegesgrün“, sondern spielte ebenfalls eine religiöse Rolle: Er hatte reinigende und entsühnende Bedeutung.

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