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Römische Architektur | Das römische Bad

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Römisches Bad. Genehmigt: Creative Commons Lizenz Geri340.

Römisches Bad zum Nulltarif

Der Eintrittspreis (balneaticum) für den Besuch der öffentlichen römischen Bäder war kaum mehr als nominal. Der Badende brachte sein eigenes Handtuch mit und seine Cremes und Öle. Frauen bezahlten mehr als Männer, sogar doppelt so viel, während Kinder, bis zu einem bestimmten Alter, kostenlos das öffentliche Bad nutzen durften. Die Preise variierten je nach Ort, Größe der Anlage und Luxus des römischen Bades. Höhere Preise wurden vermutlich in dem römischen Bad genommen, das luxuriöser ausgestattet war und damit als exklusiver und modischer galt.

Das römische Bad: Sozialer Aspekt

Frauen gingen in öffentliche Badeanstalten ebenso wie heute, nur sie gingen nur unter Frauen dorthin. Sie genossen ebenso die Möglichkeit ihre Freundinnen dort zum sozialen Austausch zu treffen wie es die Männer auch taten. In den großen Städten gab es separate öffentliche Bäder für nur Frauen oder nur Männer. Es bestand aber auch die Möglichkeit innerhalb eines Bades nach Geschlechtern eine räumliche Trennung durchzuführen. Die Räume für die Männer waren in der Regel größer als die für Frauen. Vermutlich besuchten dann doch mehr männliche Besucher die öffentlichen römischen Bäder. In kleineren Orten, die lediglich über kleinere Bäder verfügten und auch keine getrennten Badeanstalten unterhalten konnten, wurde das öffentliche Bad zu unterschiedlichen Zeiten für Männer und Frauen geöffnet. Später im Römischen Reich gab es wohl auch Badeanstalten, die Frauen und Männer zusammen nutzten. Jedoch waren dies in erster Linie Frauen, die nicht eines ehrbaren Standes waren.

Römisches Bad freute sich immer über Besucher

Das Bad wurde regelmäßig zwischen dem meridiatio und cena genommen. Die Stunde variierte jedoch in den verschiedenen Jahreszeiten und für verschiedene Klassen. Im Allgemeinen wird gesagt, dass das Bad zur achten Stunde genommen wurde und zu dieser Tageszeit mussten alle Bäderbetreiber per Vertrag das öffentliche Bad offen habe und alles bereit halten. Viele Römer zogen es vor zum prandium – um die Zeit des zweiten Frühstücks, so gegen Mittag – zu baden und zumindest die öffentlichen Bäder in größeren Orten mussten dann für die Badegäste geöffnet sein. Eigentlich wurden aber alle öffentlichen Bäder regelmäßig bis zum Sonnenuntergang betrieben. In kleineren Städten, wo es nicht viele öffentliche Bäder gab, ist es sogar wahrscheinlich, dass die Bäder bis nach Sonnenuntergang offen hatten. Jedenfalls wurden sehr viele Lampen in den römischen Badeanlagen in Pompeji gefunden, die auf das Baden zu Abendstunden hinweisen. Grundsätzlich hielten die Betreiber der öffentlichen Bäder die Türen zum römischen Bad so lange offen, wie es für sie profitabel war!

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