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Römer Lexikon A-Z

Römisches Würfeln: eine Leidenschaft!

Würfel_Augustinushaus
Dem Würfel ein Denkmal gesetzt: Das hätten wohl auch die Römer schon getan! By Andreas Praefcke via wikimedia commons.

Mit was für Würfeln spielten die Römer?

Materialien, aus denen römische Würfel fürs Glücksspiel hergestellt wurden, sind interessant! Für Würfel-Massenware nahmen die Römer etwa Blei, Bronze, Terrakotta oder Tierknochen. Auch aus Steinen wurden Würfel hergestellt und dann gab es noch gläserne Quarzwürfel. Exklusive Spielwürfel wurden aus Elfenbein, Bergkristall, Bernstein und sogar Gold gefertigt! Für die Herstellung von Würfeln gab es sogar eigens Handwerker. Das Geschäft mit den Würfeln muss in der Antike durchaus ein Lukratives gewesen sein. Würfel hatten bei den Römern aber auch noch einen ganz anderen rituellen Sinn und Zweck. Und zwar einen Symbolischen, der mit Gastfreundschaft und Freundschaftsbeweis zu tun hatte: Als Symbol für gegenseitige Gastfreundschaft zerteilten die Römer einen Würfel in der Mitte und jeder erhielt eine Hälfte.

Die Etrusker entliehen das Würfeln von den Griechen …

Würfel
Aus dem Römershop.

Durch die Etrusker wurde das Würfelspiel über die Griechen bei den Römern schließlich beliebt. Sie führten es in Mittel- und Norditalien ein. Einige etruskische Würfel wichen allerdings von der Siebener-Regel der Punktesumme ab.

Vielleicht hatte sie eine weissagende Funktion. Denn Würfel eigneten sich bestens, um den Willen von Gottheiten zu ermitteln. In Tempeln wurden die antiken Würfel genau hierfür zum Einsatz gebracht. Nicht jeder Spielwürfel musste acht Seiten haben. Polyedrische Würfel hatten beispielsweise meist zwölf und bis zu 20 Seiten und eine Nummerierung von eins bis zehn sowie 20 bis 100 in Zehnerschritten.

Astragalwürfel
Römischer Astragalwürfel aus Bronze: im Römershop.

Um diese Würfel herzustellen, schnitt man bei einem herkömmlichen Würfel die Ecken an oder feilte sie entsprechend. Für zahlreiche der antiken Würfelspiele wurden Würfel benötigt, mit lediglich vier unterschiedlichen Möglichkeiten. Hier kamen auch Tierknöchelchen zum Einsatz.

 

 

Römisches Würfeln: Vielseitiges Würfelspiel

Eine Spezialvariante des antiken Würfels war der Würfelkreisel, der entweder vier oder auch acht Seiten haben konnte. Diesen drehten die Spieler wie einen Kreisel und er blieb dann, wie ein herkömmlicher Würfel auch, auf einer Seite liegen. Eine andere Sonderform des Würfels waren die Figurenwürfel. Bekannt ist zum Beispiel die Variante eines antiken Würfels in Form eines sitzenden Mannes, der seine Punktezahlen auf Rücken, Armen, Bauch und so weiter trägt. In erster Linie aber dominierten vierseitige Varianten.

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