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Römisches Recht: Rechtsprechung in Provinzen

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Abguss Fragment des Diokletianischen Höchstpreisedikts; wikimedia: MatthiasKabel.

Die römische Rechtsprechung in den Provinzen

Die Zufriedenheit der Bevölkerung in den römischen Provinzen ließ sich von den römischen Statthaltern vor allem durch eine gut funktionierende Rechtsprechung sichern. Deshalb fiel dies in die Haupttätigkeit der Statthalter.

Vorbild war das stadtrömische Prinzip. Wie die römischen Praetoren, veröffentlichten die römischen Statthalter in den Provinzen bei Amtsantritt ein edictum, das ihre Regierungs- und Rechtsprechungsgrundsätze verkündete. In den meisten Fällen übernahmen die Statthalter dabei die Praxis ihres Vorgängers – so diese sich bewiesen hatte. Das edictum wurde vermutlich unter Kaiser Hadrian schließlich kodifiziert und als Provinzial-Edikt für alle römischen Provinzen allgemeingültig.

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Emanzipation der römischen Plebejer!

Freiheit
Die Statue des Künstlers Vital Dubray stellt die „Erleuchtung der Welt durch die Freiheit“ dar. Ihre Nacktheit löste 1891 einen Skandal aus. By Güwy; creative commons via wikicommons.

Die römischen Plebejer emanzipieren sich …

Nach dem Amt des römischen Volkstribun erhielten die Plebejer weitere Magistrate, die Aedilen, also das Recht, eigene Gesetze in den Tributarkomitien zu bestimmen. Das war für diese Zeit eine große Errungenschaft für die Plebejer. Denn erst Jahre später, im Jahr 288 v. Chr., wurde deren Gültigkeit für das gesamte Volk durch das Gesetz der Lex Hortensia festgeschrieben. Schließlich wurde auch die Möglichkeit zur Heirat zwischen Patriziern und Plebejern durch ein römisches Gesetz, die Lex Canuleia erreicht. Als auch das römische Consulat den Plebejern zugänglich gemacht wurde, wurde es den Patriziern allerdings zu bunt!

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Das römische Consulat – Amt des Consuls

Consulat: Das Amt des römischen Consuls

Das römische Consulat war das höchste Amt in der römischen Republik, das immer doppelt besetzt war. Inhaber waren zugleich Staatsoberhaupt.

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Rom: Panorama vom Petersdom. By Wolfgang Wehl via wikicommons.

Sie konnten die Entscheidungen aller Magistrate für ungültig erklären. Die Jahre wurden zu dieser Zeit auch nicht etwa mit einer Zahl datiert, sondern mit den Namen der jeweils in dem Jahr amtierenden Consuln (eponym).

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Römische Kaiserzeit: Quaestoren

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Büste des Kaiser Augustus aus dem Römershop.

Aufgaben von Quaestoren zur römischen Kaiserzeit

Unter Kaiser Augustus änderte nicht nur die Anzahl der römischen Quaestoren-Stellen. Er setzte auch das Mindestalter für die Quaestur auf 25 Jahre herab und überließ die Aufgabenzuteilung nicht mehr allein dem Los.

Auch der Kaiser selbst und die Consuln hatten fortan mehr Einfluss auf die Vergabe der Aufgaben an die Quaestoren. Kaiser Claudius übertrug den römischen Quaestoren schließlich auch die Finanzierung von Gladiatorenspielen. Mit Ausnahme der kaiserlichen Kandidaten wurden sie dabei allerdings von der Staatskasse bezuschusst.

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Kaiserzeit: Die proconsules

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Büste des Kaisers Tiberius aus dem Römershop.

Die proconsules der Kaiserzeit

Während der römischen Kaiserzeit wurden die Provinzen, nun offiziell als provinciae populi Romani bezeichnet, weiter von ehemaligen Praetoren und Consuln verwaltet.

Diese wurden zur Kaiserzeit schließlich einheitlich als proconsules bezeichnet. Weiterhin amtierten sie in der Regel ein Jahr lang. Unterstützung erhielten sie durch legati (prätorische proconsules hatten einen, consulare drei). Diese durften sie unter ihren Verwandten und Freunden auswählen. Üblicherweise waren es Senatoren unterschiedlichen Rangs.

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Zu Ehren der römischen Consuln!

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Ansicht des Kapitols in Rom (1835) Wilhelm Brücke – gemeinfrei – Niedersächsisches Landesmuseum.

Zeremonien für die Consuln

Traditionell wurden römische Consuln von den Comitia Centuriata gewählt. In der römischen Kaiserzeit wurden die Consuln dann durch den Senat gewählt. Das Datum für den Amtsantritt der Consuln wurde im Lauf der Zeit mehrfach geändert. Seit 153 v. Chr. war es dann der 1. Januar, an dem die Consuln ihr Amt aufnahmen.

Diesen Tag begingen die Römer dann mit zahlreichen Zeremonien. Im Morgengrauen holten die neuen Consuln Auspizien ein. Danach kehrte der Consul in sein Haus zurück und legte die toga praetexta an. Freunde und die Senatoren erwiesen ihm die Salutatio. Danach folgte der processus consularis, eine Prozession zum Iuppiter-Tempel auf dem Capitol.

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Kaiserzeit: Das römische Aedilat

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Mehr Büsten gibt es im Römershop!

Das römische Aedilat zur römischen Kaiserzeit

Seit der Zeit Caesars verloren die Aedile ihre meisten Aufgabenbereiche. Doch das Amt wurde in Rom weiter gepflegt.

Caesar führte zwei aediles cereales für die Getreideversorgung ein und übernahm die Oberaufsicht über den römischen Straßenbau höchstpersönlich. Kaiser Augustus übernahm schließlich die gesamte cura urbis und übergab die Getreideversorgung einem ritterlichen praefectus annonae. Für die Aedile blieb also nicht viel zu tun.

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Geschichte Roms: Komplexe Gesellschaftsstruktur

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Edikte blieben Regelwerk. Titelseite des Edikts von Potsdam (1685) via wikimedia commons.

Geschichte Roms – Soziale Entspannung

366 v. Chr. schufen die Römer das neue Amt des Prätors, um auch Plebejer niedrigen Ranges zu unterstützen.

Die beiden Konsuln beschäftigten sich mit militärischen Dingen, während der „städtische Prätor“ rechtliche und andere zivile Aufgaben übernahm.

Die von den Prätoren erlassenen Edikte berücksichtigten im Jahresturnus besonders die Interessen der Unterprivilegierten. Aufgrund seiner Verantwortung für die Rechtsprechung waren die Edikte des Prätors besonders wichtig. Sie wurden mit der Zeit noch wichtiger sogar als die Zwölftafelgesetze.

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Römisches Recht: Zivilrecht & Prozesse

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Schon früh regelten Gesetze ein Miteinander. Hier das Bürgerliche Gesetzbuch aus dem Deutschen Reich: via wikimedia (unknown graphic artist).

Das römische Zivilrecht: Pflege

Bis ins 1. Jhd. v. Chr. führte und instruierte der Praetor die Zivilprozesse. Die IIIviri waren hingegen die Urteilsfinder. Bedingt durch die Entwicklung des Quästionenverfahrens verlagerten sich die Kompetenzen.

Die Triumvirn wurden nach Mommsen eher zu Gehilfen der Prätoren und waren zuständig für die Eintreibung der in den prätorischen Zivilprozessen verurteilten Prozessbußen und (vermutlich) auch ihre Ablieferung an das Aerarium, sowie die Entscheidung bei Differenzen über die Pflicht als Geschworener. Bei einer Reihe von gemeinen Verbrechen wurden sie selbst zu Geschworenen.

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Römische Laufbahn: Wie wird man Praetor?

Praetor
Allegorischer Freskenzyklus (Politische Tugenden): Palazzo Pubblico in Siena, Carundas von Tiro und Celius Praetor; by The Yorck Project (wiki-commons).

Römische Praetorii

Im Zuge der Zeit mussten die römische Praetur zahlreiche Kompetenzeinbußen hinnehmen. Dennoch aber blieb sie eine bedeutende Voraussetzung für zahlreiche wichtige Verwaltungsposten im Römischen Reich.

Da das römische Consulat erst mit vierzig Jahren angetreten werden durfte, hatten die meisten ehemaligen Praetoren etwa zehn Jahre Zeit, während derer sie häufig gleich mehrere Ämter nacheinander inne hatten. Häufig war ihr erstes Amt der legatus eines proconsul, der in eine Senatsprovinz ging und dort dem Statthalter zur Seite stand und in jurisdiktionellen Angelegenheiten beriet. Sie hatten ebenso hohes Ansehen wie die Curator viarum oder die praefectus frumendi dandi, die für die Getreidespenden in Rom verantwortlich zeichneten.