Römische Olea: Mit antikem Öl ist ausschließlich Olivenöl gemeint. Andere ölhaltige Produkte erhielten einen anderen Namen.
Nebst Getreide und Wein ist Olivenöl die Trias der klassischen römischen und überhaupt antiken Ernährung. Nach Getreideprodukten war das Öl im gesamten Mittelmeerraum der wichtigste Kalorienlieferant. Zur Zeit der Römer wurde der Großteil der Olivenernte zu Öl gepresst. Oliven wurden jedoch auch bei den Römern schon in Salz, Essig, Öl oder Most eingelegt, meist unter Zugabe von Gewürzen.
Auch Most verarbeiteten die Römer zu Honigwein. Im Mischverhältnis von eins zu vier bis zu zehn tranken ihn die Römer einfach so oder vermischten ihn auch gerne mit Gewürzen und lagerten ihn über Wochen in Tongebinden zur Gärung. Mulsum wurde bereits in der Antike als Aperitif getrunken. Eine hübsche Anekdote dazu: Als Kaiser Augustus den 100-Jährigen Romilius Pollio bei einer Privataudienz fragte, wem er seine körperliche und geistige Agilität verdanke, antwortete Pollio: „Innen dem mulsum und außen dem Öl.“
Medizinisch spielte nicht nur der Tintenfisch bei den Römern eine wichtige Rolle, sondern auch der Zitterrochen. Krebse tauchen in der Literatur erst im 5. Jhd. v. Chr. auf. Die größeren Arten der Meeresfrüchte galten zu allen Zeiten als essbar und das Fleisch als sehr bekömmlich. Unterschieden wurden vor allem Garnelen und Langusten. Von wirtschaftlicher Bedeutung war der cammarus (Hummer), der im gesamten Mittelmeer gefangen werden konnte.
Auch wenn Martial ein Mehrgänge-Menü beschreibt, waren die Essen der Römer – römische cena – meist kein großer Luxus. Meist nutzten die Römer die Zutaten, die für sie leicht und einfach auf den römischen Märkten erhältlich waren und aßen saisonale Speisen.
Natürlich waren syrische Birnen und Kastanien da eine Ausnahme! Salat, Lauch, Kohl, Bohnen oder Speck etwa gehörten zu den Grundnahrungsmitteln der Römer und waren aus heimischer Herkunft.
Ob Pfefferminze in der antiken Küche bekannt war, ist unterdessen ungewiss.
Die medizinischen Eigenschaften der wohlriechenden Minze wurden übrigens auch schon früh entdeckt und reichen literarisch sogar bis in die homerische Zeit zurück!
Welche Würze die Römer mochten
Heute nicht mehr so geläufig, aber der Murtus (auch myrtus), die Myrtenbeere, war in der Antike ein aromatisches Gewürz, das von den Römern sehr geschätzt wurde. Der Myrtenstrauch wuchs im Mittelmeergebiet und Vorderasien und erlangte erst in hellenistischer Zeit seine Bedeutung.
Die Römer kannten bereits zahlreiche Züchtungen. Man verwendete die Beeren wie Pfeffer oder oftmals auch als Ersatz dafür. Myrtenblätter nutzten die Römer als Räuchermittel und auch für das Öl der Myrte hatten die Römer Verwendung: etwa in Kosmetik und in der medizinischen Anwendung. Heute aus der mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken, ist es erstaunlich, dass den Römern Basilikum (ocymus/ocimum) zwar bekannt war, dies aber nur selten in den Kochtöpfen oder auf Salaten der Römer zu finden war.
Der wilde Majoran und die antike Nußcreme
Wilder Majoran, besser bekannt als Oregano (origanum) verwendeten die Römer häufig in ihren Speisen – das ist der modernen italienischen mediterranen Küche erhalten geblieben. Außerhalb des mediterranen Klimas entwickelt diese übrigens nicht ihren ausgeprägten Geschmack. Auch in der Medizin nutzten die Römer die Kraft des Oregano.
Papaver (Schlafmohn) ist zwar eine orientalische Pflanze, sie wurde aber auch im östlichen Mittelmeerraum angebaut. Interessant: aus opium (dem Saft der Mohnkapseln) stellte man schon in der Antike Schlaf- und Schmerzmittel her. Kulinarisch presste man die Samen zu Mohnöl nahm sie als Gebäckgewürz. Beliebt war bei den Römern auch Mohn mit Honig vermischt, das auf das Brot gestreut wurde – eine Art antike Nußcreme? … Mohn diente nicht zuletzt auch als Vogelfutter!