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Römer Lexikon A-Z

Triumph: der römische Triumphwagen & Pferde

Triumph_des_Friedens_Radierung
Einzug der Friedensgöttin, Entwurf von Bernhard Rode für das Basrelief direkt unterhalb der Quadriga an der vorderen (östlichen) Front der Attika des Brandenburger Tores. (gemeinfrei).

Der römische Triumphwagen und die Pferde

Der traditionelle römische Triumphwagen hieß currus triumphialis und er trug durch seine einfache Konstruktion zur Verlangsamung des gesamten triumphalen Zugs bei. Damit der Triumphator gut zu sehen war, wurde das Gefährt als Stehwagen mit großen, hochachsigen Rädern erbaut.

In der Literatur wird der Wagen sogar als turmartig beschrieben! Vorbilder waren eturische Standwagen mit prächtigem Dekor. Gold, Edelsteine und Elfenbein waren zur Zierde keine Seltenheit! Zudem zierten Reliefs und Lorbeer den Wagenkasten, unter dem als unheilabwehrendes Symbol ein Phallus hing.

Nur die Harten feiern den römischen Triumph!

Phallus Flügel
Als Unheil abwehrend galt der Phallus in der Antike. Im Römershop erhältlich.

Der römische Triumphwagen war natürlich nicht gefedert und jede Straßenunebenheit – und davon gab es reichlich! – war deutlich spürbar.

Da kam es schon einmal vor, dass der Triumphator durch ein Schlagloch zu Schaden kam oder es einen Achsbruch gab und der Triumphator den Zug zu Fuß weiter führen musste. Der erste dokumentierte Unfall mit einem Triumphwagen (oder ähnlichem Vehikel) ereignete sich bereits 500 v. Chr. Manius Tullius Longus fiel während der pompa circensis, der Eröffnungsprozession der ludi Romani (großen Spiele) im Circus Maximus von seinem Wagen und starb wenig später an den Folgen seiner Verletzungen.

Die Zugtiere beim römische Triumph

Die Triumphpferde waren in der Regel mit schwerem, vergoldetem Zaumzeug gerüstet. Seit der ausgehenden Republik nutzten die Römer bevorzugt Schimmel als Quadriga-Pferde. Lediglich Severus Alexander und Gordian III triumphierten im 3. Jhd. n. Chr. gar mit Elefanten! Vorstellungen dieser Art hatte auch Pompeius, doch erwiesen sich die damaligen Straßen Roms und vor allem die porta triumphalis als zu eng für die mächtigen Grauhäuter. Eine Besonderheit war sicherlich auch der Triumph Aurelians, der im Jahre 274 anstatt von Pferden Hirsche vor den Wagen spann! Am Ende des Triumphs wurden die Tiere dem römischen Hauptgott Iuppiter geopfert.

Triumph_des_Friedens_Radierung

Wer führt die Pferde?

Der Triumphwagen hatte einen sehr hohen Radstand. Ein Joch unmöglich, mussten wohl die vier Pferde durch den Strang geführt werden. Die Deichsel mündete in einen schmückenden Löwenkopf. Vermutlich waren die Zügel der Pferde am Wagenkasten festgezurrt, denn im Wagen konnte keiner der Steuerung veranlassen. Eine Begleitperson musste neben dem Wagen herlaufen und die Rösser lenken.

Leider sind Darstellungen von Triumphwagen selten. Zwischen den römischen Triumphen standen die Wagen im Iuppiter-Tempel. Auf dem Capitol stand mit dem aedes tensarum (auch tensarium) ein Tempel, der bei dem römischen Prozessionen eine Rolle spielte. Auch darin wurden Wagen gelagert, welche die Götterbilder bei Zeremonien transportierten. Anzunehmen ist, dass dort ebenfalls Triumphal-Wagen eingelagert standen.