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Das Wasser in der Antike

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Römischer Aquädukt Pont du gard – Frankreich

Römisches Aqua – Wasser des Lebens

In den ländlichen Gebieten nutzten die Römer natürlich Brunnen und Quellen für die Wasserversorgung der Bevölkerung.

In den römischen Ballungsräumen behalfen sich die Römer schon sehr früh mit Zisternen, die Wasser in der Antike auch über einen längeren Zeitpunkt sammelten.

Und natürlich machte auch schon bald die römische Ingenieurbaukunst den Transport von Wasser über Aquädukte möglich, die meilenweit durch das Land verliefen.

Wasser für antike Limonade

Klares kaltes Wasser tranken die Römer selten einfach so. Meist nutzten sie es zum Verdünnen und dies meist von Wein, denn die Römer zu allen Tagezeiten tranken. Das bekannteste nichtalkoholische Getränk in der Antike war posca. Dies könnte man als eine römische Limonade bezeichnen. Aber nicht im Sinne eines gesüßten Getränks. Nein, ganz im Gegenteil! Posca war so etwas wie Essigwasser! Durch den säuerlichen Geschmack fanden die Römer das wohl sehr erfrischend.

In manchen Fällen überdeckte der Essiggeschmack sicherlich auch die schlechte Qualität des Wasser in der Antike. Echter posca wurde mit Weinessig (zu Essig gekippter Wein) und nicht mit saurem Wein hergestellt (der ja alkoholhaltig war). Durch die einfache Zubereitung war posca es ein echtes römisches Massengetränk. Posca wurde etwa auch bei der Cena, der Hauptmahlzeit der Römer, als Würze in einer Schale reichte, in welche die Speisenden ihr Brot eintunkten.

500 Hektoliter Wasser für die Legion!

Auch in der Armee war Wasser in der Antike höchst wichtig, denn die Soldaten legten lange Fußmärsche zurück. Ein Legionär, der rund 75 Kilogramm Gewicht mit sich trug und acht Stunden am Tag unterwegs war, brauchte (abhängig vom Klima) vier bis neun Liter Flüssigkeit. In Ruhephase waren es bis zu drei Liter.

Eine ganze Legion konnte so wohl über 500 Hektoliter sauberes Wasser am Tag benötigen! Dabei waren die Rationen für die Körperpflege und für die Wasserversorgung der Tiere noch gar nicht mit eingerechnet. In sehr trockenen Gebieten musste die römische Armee die Wasserversorgung über Feldflaschen und Schläuche auf Maultieren oder Kamelen managen.

Der Versuch des Kaisers Augustus, Arabien zu erobern, scheiterte mitunter am Wassermangel!

In Land und Stadt benutzten die Römer zum Transport von Flüssigkeiten Amphoren, Fässer oder auch große Schläuche. Für den täglichen Wasserbedarf einer Person waren Tongefäße jedoch zu unhandlich. Hier nutzten die Römer Schläuche, Holzgefäße oder auch mal einen Flaschenkürbis! Auch beim Heer gab es Feldflaschen erst ab der Kaiserzeit. Aber die Römer waren erfinderisch!

Aqua in der römischen Küche

Auch für die Zubereitung von Brot oder andere Speisen brauchten die Römer Wasser. Das erhöhte wiederum den pro Kopfbedarf des kühlen Nasses. Auch Kräutertees bereiteten die Römer schon zu. Schwarzen oder grünen Tee hingegen kannten sie nicht. Diese kamen erst im 17. Jhd. auf!

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