Kategorien
Römer Lexikon A-Z Schreibwaren

Antike Bücher | Bibliotheken und Buchhändler

Lateinische Zitate
Antike Schriftrollen aus Papyrus

Das antike Buch: die Buchrolle

Antike Bücher: In der Antike ist die Standardform des Buches die aus dem pharaonischen Ägypten übernommene, meist aus Papyrus, seltener aus Pergament gefertigte Rolle.

Im antiken Rom waren solche Buchrollen mit griechischen und lateinischen Texten seit dem 3./2. Jh. v. Chr. verbreitet. Die älteste griechische Literatur dürfte wohl die ab 700 v. Chr. von Homer sein. Als zeitgenössischen Buchrollen ist sie nicht erhalten. Trotzdem ist anzunehmen, dass der Gebrauch antiker Bücher als Buchrolle in Griechenland bis in archaische Zeit reicht. Bildliche Darstellungen von Buchrollen in Griechenland gibt es aus dem 5. Jhd. v. Chr. Doch die ältesten Originalfunde griechischer Papyrusrollen stammen aus Ägypten. Sie reichen bis in das 4. Jhd. v. Chr. Zu dieser Zeit haben etwa die großen Philosophenschulen Athens bereits Büchersammlungen besessen.

Gründungen großer Bibliotheken in mehreren Hauptstädten von hellenistischen Königreichen, wie etwa in Alexandria oder Pergamon, verhalfen der antiken Buchproduktion zu großem Aufschwung. Dass in der Bibliothek von Alexandria und auch für diese Bücher kopiert wurden, ist belegt. Also muss es auch für die Philologen eine eigene oder jedenfalls der Bibliothek angeschlossene Buchproduktion gegeben haben.

Roms Bibliotheken

Carole-Raddato-Mosaik-Schriftrolle
Mosaik mit Papyrusrolle
picture by Carole Raddato

Seit dem 2. Jhd. v. Chr. gab es in Rom Privatbibliotheken. Öffentliche Bibliotheken für griechische und lateinische Literatur entstanden zuerst während der frühen Kaiserzeit. Seit dem 1. Jhd. v. Chr. existierte in Rom ein umfänglicher Buchmarkt. Sklaven und Freigelassene stellten die Bücher für Patrizier-Privathaushalte her.

Als die Herstellung römischer Bücher systematisiert wurde, traten sogar erste „Verleger“ auf die Bühne, wie etwa Atticus, der unter andrem die Werke Ciceros verlegte. Aus der römischen Antike sind zudem einige Namen von Buchhändlern überliefert: Die Gebrüder Sosius zum Beispiel durch Seneca.

Buchhändler im alten Rom

In der Antike schrieb der Autor die Urschrift seines Werkes selbst oder diktierte sie einem Schreibsklaven. Das Manuskript wurde dann einem Verleger übergeben, der es durch professionelle Schreiber, die meist Sklaven waren, vervielfältigen ließ. Vor der Auslieferung wurde das antike römische Buch von einem Korrektor (lat. corrector) auf Fehler durchgesehen.

Allerdings kann dies auch manchmal nicht so hinreichend geschehen sein, denn der Geograph Strabon (63 v. Chr. bis 19 n. Chr.) klagte über fehlerhafte Exemplare im Buchhandel Roms und Alexandrias. Aus einem Briefwechsel zwischen Cicero und seinem Verleger und Freund Atticus ist zu entnehmen, dass dieser auf Wunsch von Cicero sogar Bücher zurückrufen ließ, die schon im Handel waren, um nachträgliche Korrekturen durchzuführen.Schriftrollen