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Das römische Reich

Römische Baukunst: Beton – Römer sind Meister?

mosaikleger handwerk

Ursprünglich erfanden Phönizier und Griechen den Beton, den sie „opus caementitium“ nannten, der aus Kalk, Sand, Vulkanasche (Puzzolane) und Kieseln mit Wasser aushärtete. Dieser galt als eines der widerstandsfähigsten Materialien der Welt zur damaligen Zeit und auch heute.

Römische Baukunst: Schon der Architekt Vitruv überlieferte in seinem Werk „De Architectura“ den Aufbau eines Wellenbrechers und die notwendigen Materialien. Vor allem Aluminium-Tobermorit gilt als eines der Materialien, dass nur die Römer als Zusatz für ihren Beton nutzten. (Kaum zu glauben aber wahr!)

Beton: Für die Ewigkeit? – Römische Baukunst

Dieser Beton scheint auch heute noch eine Relevanz bezüglich seiner Eignung zu besitzen, radioaktive Stoffe zu binden und bei der Atommülllagerung langlebiger zu sein als bisher verwandte Materialien. Als künftige Aufgabe wollen Forscher herausfinden, wie Chloride und Sulfate im Material gebunden sind. Bisher genutzte Stoffe weisen teilweise schlechte Kohlendioxidbilanzen auf, darunter der Portlandzement. Zitat: „Pro Tonne Kalkklinker entstehen 0,85 Tonnen Kohlendioxid.“, sagt Horst-Michael Ludwig von der Bauhaus-Universität Weimar.

Römische Baukunst: Mit weniger Energie als heute!

Das Interessante dabei: die Römer mussten für den Beton nur Temperaturen um 900 statt 1450 Grad Celsius aufwenden und verwendeten auch nur 10 statt 25 Prozent Kalk. Die Zementhersteller nutzten dann immer häufiger Flugasche oder Hochofenschlacke und ersetzten damit den Kalk. Der einzige Grund, warum man nicht die Mischverhältnisse der Römer verwendet, sind gleichmäßigere Ergebnisse des modernen Betons, da diese schneller aushärten als die antike Variante.

An neuen Lösungen arbeitet das Karlsruher Institut für Technologie. Leider blieb das Baustoffwissen der Römer nach dem Untergang des Reiches jahrhundertelang ungenutzt, sodass man erst im 19. Jahrhundert wieder bereit war, Beton als Baumaterial zu nutzen. Dabei wird, wie durch die Internationale Energieagentur vorausgesagt, die Weltjahresproduktion von dreieinhalb Milliarden Tonnen (heute) noch auf viereinhalb Milliarden Tonnen im Jahre 2050 steigen. Dass die Römer bereits so gute Bauherren waren, stimmt die heutige Forschung allerdings optimistisch, mehr noch über ihre Baukunst zu lernen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung