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Bier in der Antike: Schaum für schönen Teint!

Bier bei Römern und Germanen
Bier bei Römern und Germanen

Bier galt als Getränk der Barbaren!

Römer verschmähten Bier in der Antike. Für die Römer war Bier ein Getränk, das nur Barbaren tranken und das höchstens in Ägypten in größeren Mengen hergestellt wurde.

Und richtig: In Ägypten und den anderen Provinzen im Osten war das Bierbrauen eine seit Jahrtausenden ausgeübte Zivilisationstechnik. Die älteste Erwähnung der Kunst des Bierbrauens befindet sich auf einer Inschrift der Sakkara-Pyramide aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.! Demnach soll der Gott Osiris das Gebräu erfunden haben.

Bier in der Antike galt jedoch nicht als Getränk, sondern, wie auch in Mesopotamien und Armenien und später auch bei den Mönchen, als Nahrungs- und Genussmittel, das ebenso in Rationen ausgegeben wurde wie Brot. Da sich Bier in der Antike bestens in Tonkrügen lagern ließ, war es optimal vor Ungeziefer geschützt. Vor 3000 Jahren schlürften übrigens die Mesopotamier ihr Bier mit Strohhalmen!

Das taten sie, um die Trübstoffe nicht mit zu trinken. Was bei uns heute als naturtrübes Bier wieder Einzug erhalten hat, waren früher Rückstände des Brauvorgangs (vor allem Getreidereste), die das Bier auch damals schon trübten. Und was man so vielleicht auch nicht weiß: Die ägyptische Staatswirtschaft führte zu einem Biermonopol, das vor allem unter den Ptolemäern große Bedeutung erreichte!

Bier in der Antike: beliebt bei Galliern und Germanen

Zu den Griechen gelangte Gerstenbier erstmals um 700 v. Chr. Sie nannten es zythos. Durch Handelsbeziehungen quer über das Mittelmeer, verbreitete sich das Getränk schnell in allen angrenzenden Regionen. Beliebt war Bier in der Antike etwa bei den Galliern, Germanen, Iberern, Illyrern, Pannoniern und Skythen. Die Römer bezeichneten das ägyptische Bier als zythum, das gallisch-germanische als cer(e)vesia, das pannonische alssabaia und das spanische als ceria.

Auch mit der abfällig gemeinten Bezeichnung „Gerstenwein“ oder „gewässertes Getreide“ erwähnen die Römer das Getränk. Hopfen wurde im Bier erst im 8. Jhd. n. Chr. (frühes Mittelalter) nachgewiesen. Bier in der Antike wurde entweder aus Gerste und Weizen hergestellt. Daneben verwendete man auch Spelt und seltener Hirse, Obst oder mit Hefe versetztes Brot.

In Italien war Bier verpönt!

Diese Variationen erlaubten bereits die Herstellung zahlreicher Sorten. Bier in der Antike wurde sogar mit Malz, Kräutern, Salz oder Honig gewürzt. Das Bier der Antike war also ein obergärig hergestelltes und konnte nicht lange gelagert werden. Auch die erfrischende Kohlensäure entwich dem Getränk recht rasch.

In Italien war Bier zwar verpönt, aber dennoch überall zu bekommen. Die Römer hielten sich lieber an Wein. Im spätantiken Preisedikt des Diocletian ist Bier unter den Billiggütern verbucht. Selbst einfachster Landwein kostete doppelt so viel wie das antike „Gebräu“. In den Provinzen und entlang der Grenzen war das jedoch anders. In den Legionen etwa tranken die Soldaten gerne Bier – schon ob des Nährwertes. Zudem war Bier billig, von lokalen Produzenten schnell zu erwerben. Auch in der Kosmetik und Medizin spielte antikes Bier eine Rolle. Es diente etwa als Heilmittel bei Drüsenentzündungen, chronischem Husten oder Wurmbefall.

Plinius erwähnt den Bierschaum als Mittel für einen schönen Teint!

Bier bei Römern und Germanen